Der Klinikarzt 2006; 35(11): X
DOI: 10.1055/s-2006-958473
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schmerztherapie im Alltagstest - Der Schmerz verschwindet - und der Patient ist zufrieden!

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Publication Date:
29 November 2006 (online)

 
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Jeder fünfte Europäer leidet an chronischen Schmerzen, wobei diese nicht nur negative Auswirkungen auf die Lebensqualität haben, sondern auch mit erheblichen beruflichen Einschränkungen einhergehen können: So verliert wiederum jeder fünfte chronisch Schmerzkranke seine Arbeit [1] - obwohl effektive und gut verträgliche Schmerzmittel mit unterschiedlichen pharmakologischen Angriffspunkten zur Verfügung stehen, die sich durch verschiedene Applikationsformen gut an die Bedürfnisse des einzelnen Patienten anpassen lassen.

Drei Dinge sind es, die man bei der Wahl der passenden Analgetika bedenken sollte. So sollte die medikamentöse Behandlung neben einer ausreichenden Schmerzreduktion auch eine gute Verträglichkeit und eine einfache Anwendung erlauben, eine Anforderung, die unter anderem Opioide der WHO-Stufe 2 wie zum Beispiel Tilidin/Naloxon (Valoron® N retard) erfüllen.

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Studie mit großer Datenmenge zur Lebensqualität

Eine aktuelle Untersuchung [2] unterzog diese Substanz jetzt einem umfassenden Praxistest: Dabei bestätigten die Daten von 18596 Patienten mit chronischen Schmerzen infolge degenerativer und entzündlicher Erkrankungen des Bewegungssystems erneut die analgetische Wirksamkeit und Verträglichkeit von Tilidinphosphat/Naloxon. Zusätzlich wurde auch die Zufriedenheit der Patienten mit der analgetischen Wirkung und der Verträglichkeit der Schmerztherapie ermittelt. Neben der üblichen Dokumentation wurden dazu validierte Patientenfragebögen eingesetzt und ausgewertet.

Die Patienten wurden im Zeitraum von April 1999 bis Dezember 2004 befragt, dabei beteiligten sich 4363 internistische, allgemeinärztliche und orthopädische Praxen und weitere 139 Praxen aus elf anderen Fachrichtungen. 73,2% der Studienteilnehmer waren bereits analgetisch vorbehandelt, 34,9% erhielten bereits Tilidinphosphat/Naloxon in einer Kombination mit weiteren Analgetika.

Um die individuelle Tagesdosis für die Patienten zu bestimmen, erhielten die Patienten Retardtabletten in unterschiedlichen Wirkstärken (Tilidinphosphat/Naloxon: 50/4 mg, 100/8 mg, 150/12 mg und 200/16 mg) zur stufenweisen Dosiseinstellung. Die Mehrzahl der Patienten nahmen entweder 200 oder 100 mg Tilidin täglich (34,6 bzw. 11,8%) ein, die Behandlungsdauer betrug im Schnitt 39 Tage. 95% der Patienten mussten mindestens zwei Wochen und 68% mindestens vier Wochen behandelt werden.

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Schmerzreduktion heißt höhere Mobilität und Zufriedenheit

Zu Beginn der Therapie lag die mittlere Schmerzstärke bei einem Wert von 7,0 auf der visuellen Analogskala (VAS; Skalierung 0-10). Im Zeitverlauf verringerten sich die Schmerzen der Patienten um 4,5 Punkte. Vor allem jüngere Patienten - genauer Patienten im Alter bis zu 45 Jahre - profitierten von der Behandlung. Am Ende erreichten 78% der Studienteilnehmer einen für sie akzeptablen Zielwert.

Auch die Funktionalität und Mobilität im täglichen Leben besserten sich im Verlauf der Behandlung. Der FFbH-Score (Funktionsfragebogen Hannover, Skala von 0-100) stieg im Schnitt von 40,2 auf 66,0 - ein Wert, der sich sichtbar in der Zufriedenheit der Schmerzpatienten niederschlug. Zu Studienbeginn gaben die Patienten ihre Zufriedenheit mit der Vortherapie anhand des PTSS-Scores ("Pain Treatment Satisfaction Scale", 0-100) mit einem Durchschnittswert von 36,4 an. Mit 71,8 Punkten war dieser Wert nach der Behandlung mit Tilidinphosphat/Naloxon deutlich höher.

Lediglich 1,9% der Patienten waren nach Abschluss der Untersuchung mit der analgetischen Wirkung der Behandlung unzufrieden, zufrieden oder sehr zufrieden wa-ren dagegen 92,7% (Abb. [1]). Unerwünschte Ereignisse traten bei 2,5% der Patienten auf, häufigste Nebenwirkungen waren Übelkeit, Schwindel und Erbrechen.

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Opioide sind alltagstauglich

Diese Datenerhebung unter Praxisbedingungen belegt, dass eine Opioidtherapie der WHO-Stufe 2 sinnvoll und gut verträglich ist. Trotz einer analgetischen Vorbehandlung der Patienten konnte die Kombination Tilidinphosphat/Naloxon die Schmerzen der Patienten noch weiter verringern, was die Zufriedenheit der Patienten mit der Schmerztherapie sichtlich verbesserte. Und das sind Ergebnisse, die einmal mehr für die Alltagstauglichkeit dieses Analgetikums sprechen.

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Quelle: Pressemitteilung "Valoron® N retard - Breite Untersuchung bestätigt Wirksamkeit und Patientenzufriedenheit", herausgegeben von der Pfizer Pharma GmbH, Karlsruhe

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Literatur

  • 01 Anonymus. Chronischer Schmerz - eine Epidemie in Europa. StK .  Zeitschrift für angewandte Schmerztherapie. 2004;  20 Artikel 4
  • 02 Junker U . Sarnow E . Tilke C . Tilidin-Naloxon-Retardtabletten bei chronischen Schmerzen infolge muskuloskelettaler Erkrankungen.  MMW Fortschritte der Medizin Originalien. 2006;  148 77-83
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Literatur

  • 01 Anonymus. Chronischer Schmerz - eine Epidemie in Europa. StK .  Zeitschrift für angewandte Schmerztherapie. 2004;  20 Artikel 4
  • 02 Junker U . Sarnow E . Tilke C . Tilidin-Naloxon-Retardtabletten bei chronischen Schmerzen infolge muskuloskelettaler Erkrankungen.  MMW Fortschritte der Medizin Originalien. 2006;  148 77-83
 
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