Ein internationales Forscherteam hat mit TCF7L2 ein Gen mit zwei verschiedenen Varianten (HapA und HapB) identifiziert, das an der Regulation von Hormonen beteiligt ist, welche die Balance zwischen dem Sättigungsgefühl und Appetit kontrollieren. Dabei haben die Träger der unterschiedlichen Genvarianten eine etwas niedrigere oder etwas höhere genetische Risikoveranlagung, Übergewicht zu entwickeln. Dieser Effekt ist bei Männern stärker ausgeprägt als bei Frauen.
Geringeres Diabetesrisiko trotz größerer "Fettreserven"
Männer mit der HapB(T2D)-Variante wiegen im Schnitt etwas weniger in Relation zu ihrer Körpergröße und haben damit einen geringeren Body-mass-Index (BMI) als Männer, die den HapA(T2D)-Gentotyp aufweisen. Interessanterweise spielt die HapA-Genvariante für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes nur eine nebensächliche Rolle. Träger des HapB-Gens dagegen wiegen zwar weniger, haben aber trotzdem ein besonders hohes Risiko für einen Diabetes mellitus Typ 2. Ein verblüffendes Ergebnis, meinte Prof. Johannes Hebebrand, Marburg. "Dies zeigt, wie komplex diese Krankheit ist und lässt vermuten, dass Menschen mit einer HapB(T2D)-Variante unter einer anderen Form des Typ-2-Diabetes leiden als diejenigen, die ihn bei Übergewicht entwickeln."