Kolorektales Karzinom - PET/CT geeignet zur Diagnose von Bauchwandmetastasen

Mediziner von der Universität Tel Aviv zeigten kürzlich, dass eine Positronen-Emissions-Tomografie (PET) plus Computertomografie (CT) mit dem Radionuklid 18F-FDG bei der Detektion von Bauchwandmetastasen eines kolorektalen Karzinoms oder von Metastasen an Trokareinstichstellen sowie intraabdominellen Absiedlungen hilfreich ist. Br J Radiol 2006; 79: 572-577

E. Goshen et al. analysierten retrospektiv PET/CT-Aufnahmen von 120 Patienten im Alter von 42-73 Jahren, bei denen sie aufgrund radiologischer, laborchemischer und klinischer Befunde ein rezidivierendes kolorektales Karzinom vermuteten.

Bei 12 der 120 Studienteilnehmer zeigte die PET/CT Metastasen in der Bauchwand. Der Primärtumor befand sich dabei im Zäkum (n = 3), im tranversalen Kolon (n = 2), im Sigma (n = 4) und im Rektum (n = 3). Alle befanden sich in einem fortgeschrittenen Tumorstadium (T3 oder T4). Nur bei 5 dieser Patienten war initial eine Lymphknotenbeteiligung dokumentiert worden. 3 Patienten hatten intestinale Perforationen, doch es lag kein Hinweis auf peritoneale Streuung während der Opertion vor, und 3 Patienten hatten Lebermetastasen. Bei 8 der 12 Patienten hatten die Chirurgen primär eine offene Laparotomie durchgeführt, bei 4 Patienten wurde der Primärtumor mittels laparoskopisch assistierter Chirurgie entfernt.

Insgesamt diagnostizierten die Radiologen 16 Metastasen an Operationsnarben, Stomata, Drainagestellen oder laparoskopischen Trokareinstichstellen. Zusätzlich detektierten sie mit der PET/CT Metastasen in der Leber, im Abdomen oder vergrößerte retroperitoneale Lymphknoten. Diese Patienten waren jüngere Patienten und hatten high-grade Tumoren im fortgeschrittenen Stadium. Bei 9 der 12 Patienten zeigte die PET/CT weitere Absiedlungen des Primärtumors: Intraabdominelle Ausbreitung des Tumors, retroperitoneale Lymphknotenvergrößerungen, Lebermetastasen oder Lokalrezidive.

Per PET/CT können Metastasen eines kolorektalen Karzinoms schon früh detektiert werden (Bild: kleine Metastasen im Retroperitonealraum; Lin/Alavi, PET and PET/CT, Thieme 2005).