Aktuelle Dermatologie 2007; 33(5): 151
DOI: 10.1055/s-2007-966421
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Warum Kasuistiken in der Dermatologie?

Why Casuistics in Dermatology?P.  von den Driesch
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Prof. Dr. Peter von den Driesch

Ärztlicher Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie
Zentrum für Hautkrankheiten/Krankenhaus Bad Cannstatt/Klinikum Stuttgart

Prießnitzweg 24
70374 Stuttgart

eMail: pdriesch@kbc-intern.de

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Mai 2007 (online)

Inhaltsübersicht
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    Prof. Dr. Peter von den Driesch

    Als ich als junger Assistenzarzt meine ersten Kongresse besuchte, konnte ich überhaupt nicht verstehen, warum sich gestandene Dermatologen bereits um 8.00 Uhr morgens in einem großen Kongress-Saal versammelten, um scheinbar völlig unsystematisch einen Fall nach dem anderen präsentiert zu bekommen, statt länger das Frühstück im Kongresshotel zu genießen. Inzwischen habe ich einiges darüber gelernt, deshalb sieht man auch mich gelegentlich zu früher Stunde in denselben Veranstaltungen sitzen.

    Warum Kasuistiken in der Dermatologie? Die Antwort ist, dass gerade in unserem Fach die Vermittlung neuer diagnostischer und therapeutischer Ansichten nirgendwo so schön und packend geschehen kann, wie gerade in dieser Weise. Noch während der Redner sein erstes Dia zeigt oder man das erste Bild in einer Zeitschrift erblickt, fängt das eigene Gehirn an, die differenzialdiagnostischen Möglichkeiten zu erwägen und sich eine Meinung über das vorgestellte Krankheitsbild zu bilden. Diese wird im Verlaufe des Vortrages oder der Lektüre dann durch weitere kasuistische Einzelheiten, wie Anamnese und Befund, zunehmend verfeinert. Wird die Diagnose bekannt gegeben (hoffentlich nicht zu früh), weiß man, ob man mit seiner ersten schnellen Diagnose richtig gelegen hat. Auch damit ist die Kasuistik keineswegs ausgeschöpft. Der Vortragende oder der Autor beschreiben die von ihnen für richtig befundene Therapie und diskutieren sie vor dem aktuellen wissenschaftlichen Hintergrund. Erneut kann der Leser oder Zuhörer die von ihm selbst als erste oder zweite angedachte Therapie hinterfragen.

    Das alles ist der Reiz der Kasuistiken: der sie schreibt, profitiert am meisten, der sie liest, kann ebenso in überschaubarer Zeit die Treffsicherheit seiner klinischen Diagnostik und die Aktualität seines diagnostischen und therapeutischen Könnens überprüfen.

    Auch die Aktuelle Dermatologie arbeitet seit Jahren erfolgreich in diesem Bereich der wissenschaftlichen Fortbildung. Seit einiger Zeit habe ich die Aufgabe des besonders mit Kasuistiken befassten Herausgebers übernommen. Ich möchte daher an dieser Stelle alle deutschsprachigen Kliniken und Praxen aufrufen, der Aktuellen Dermatologie Kasuistiken zu senden. Dies kann unter Berücksichtigung der Regeln für die Autoren ganz einfach mittels einer E-mail mit angehängten Word- und Bilddateien geschehen. Unbürokratisch und schnell wird dann unser Kollektiv von erfahrenen Gutachtern die Kasuistik prüfen, ggf. überarbeiten und hoffentlich möglichst bald zur Veröffentlichung annehmen können.

    Prof. Dr. Peter von den Driesch

    Ärztlicher Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie
    Zentrum für Hautkrankheiten/Krankenhaus Bad Cannstatt/Klinikum Stuttgart

    Prießnitzweg 24
    70374 Stuttgart

    eMail: pdriesch@kbc-intern.de

    Prof. Dr. Peter von den Driesch

    Ärztlicher Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie
    Zentrum für Hautkrankheiten/Krankenhaus Bad Cannstatt/Klinikum Stuttgart

    Prießnitzweg 24
    70374 Stuttgart

    eMail: pdriesch@kbc-intern.de

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