RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2007-970205
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Linksventrikuläre Funktionsparameter - Mehrschicht-CT liefert zuverlässige Informationen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
20. Februar 2007 (online)
Welche Genauigkeit liefern eine Mehrschicht-Computertomografie (MS-CT) und die Verwendung einer automatischen Analysesoftware bezüglich der linksventrikulären Volumen- und Funktionsparameter und wie korrelieren diese Ergebnisse mit denen der invasiven linken Ventrikulografie? Mit dieser Frage befassten sich M. Gilard et al. Eur J Radiol 2006; 59: 270-275
Der Studie lagen die Daten von 145 konsekutiven Patienten im Durchschnittsalter von 61 Jahren zugrunde, von denen bekannt war oder vermutet wurde, dass bei ihnen eine koronare Herzerkrankung vorliegt. An diesen Patienten wurde gemäß der Standardmethoden eine 16-Zeilen-MS-CT durchgeführt. Unter Verwendung der Aufnahmen der kurzachsigen MS-CT wurde das enddiastolische und endsystolische Volumen des linken Ventrikels und die Ejektionsfraktion mit einer kommerziell zu erwerbenden Analysesoftware bestimmt. Die Detektion der Konturen fand dabei automatisch durch die verwendete Software statt. Innerhalb der folgenden 24 h wurde eine konventionelle linke Ventrikulografie gemäß dem üblichen Standard durchgeführt. Eine anschließende Bland-Altman Analyse gab Auskünfte über die Grenzen der Übereinstimmung und systematische Fehler zwischen der MS-CT und der konventionellen linken Ventrikulografie.
Das durch die CT bestimmte durchschnittliche endsystolische linksventrikuläre Volumen (53 ± 29 ml) zeigte eine akzeptable Korrelation mit dem Ergebnis der konventionellen Ventrikulografie (67 ± 50 ml; r = 0,74; p < 0,001). Das durchschnittliche enddiastolische Volumen des linken Ventrikels (119 ± 33 ml) hingegen korrelierte wenig mit den Ergebnissen der konventionellen Ventrikulografie (154 ± 69 ml, r = 0,41). Die linke ventrikuläre Ejektionsfraktion (57 ± 14% vs. 55 ± 14% für die konventionelle Ventrikulografie; r = 0,79) wies eine sehr gute Korrelation auf (p < 0,001). Die Bland-Altman Analyse zeigte akzeptable Werte für die Grenzen der Übereinstimmungen (8 ± 9,2% für die Ejektionsfraktion) ohne systematische Fehler.
Darstellung linksventrikulärer Kurzachsenschnitte einer 16-Zeilen-MS-CT mit retrospektivem EKG-Gating zum Zeitpunkt der (a) Enddiastole und (b) Endsystole bei einem 59-jährigen, männlichen Patienten (Heuschmid M, et al. Fortschr Röntgenstr 2005; 177: 60-66).
#Fazit
Die Ergebnisse bei Verwendung einer Mehrschicht-CT und einer automatischen Berechnungssoftware wiesen eine gute Korrelation mit den Ergebnissen der konventionellen Ventrikulografie auf und können somit akkurate Auskünfte über die Funktion des linken Ventrikels geben. Die Mehrschicht-CT sollte allerdings aufgrund abweichender Schätzungen nicht zur Bestimmung des Ventrikelvolumens genutzt werden, so die Autoren.
Britta Brudermanns, Köln