Der 7-valente Pneumokokken-Konjugatimpfstoff deckt die meisten der für penicillin-resistente
Infektionen verantwortlichen Pneumokokkenstämme ab und wurde im Jahr 2000 in den USA
für Kinder unter zwei Jahren eingeführt. M.H. Kyaw et al. untersuchten die Wirkung
dieser Impfung auf das Auftreten von invasiven Infektionen durch resistente Pneumokokkenstämme
zwischen 1996 und 2004. N Eng J Med 2006; 354:1455-1463
Pneumokokkenpneumonien haben seit der Einführung des 7-valenten Konjugatimpfstoffes
abgenommen. Es kommt jedoch zu einer Zunahme von Infektionen mit nicht durch die Impfung
abgedeckte Serotypen (Bild: Archiv).
Die Rate von invasiven Infektionen durch Penicillin-resistente oder multiresistente
Pneumokokken erreichte 1999 einen Höhepunkt und sank danach bis 2004 von 6,3 auf 2,7
Fälle pro 100 000 (Abfall um 57%) bzw. von 4,1 auf 1,7 Fälle pro 100 000 (Abfall um
59%). Bei Kindern unter zwei Jahren sank die Zahl der Erkrankungen durch Penicillin-resistente
Pneumokokken von 70,3 auf 13,1 Fälle pro 100 000 (Abfall um 81%). Bei Personen über
65 Jahren sank die Zahl der Erkrankungen von 16,4 auf 8,4 Fälle pro 100 000 (Abfall
um 49%). Die Rate von Erkrankungen durch Serotypen, die in der Impfung enthalten sind,
sank um 87%. Es kam jedoch zu einem Anstieg von Infektionen beispielsweise durch den
Serotyp 19A, der nicht mit der Vakzine abgedeckt ist (von 2,0 auf 8,3 Fälle pro 100
000 bei Kindern unter zwei Jahren).
Die Autoren folgern, dass nach der Einführung des Pneumokokken-Konjugatimpfstoffs
die Rate von Antibiotika-resistenten invasiven Pneumokokkeninfektionen bei Kindern
unter 2 Jahren und älteren Personen gesunken sei. Es kam jedoch zu einem Anstieg von
Infektionen durch Serotypen, die nicht mit dem Impfstoff abgedeckt werden.
Referiert und bewertet von
H. Biller, Freiburg