Pneumologie 2007; 61(2): 80
DOI: 10.1055/s-2007-970235
Pneumo-Fokus

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Streptokokkenpneumonie - Impfung senkt Rate der Pneumokokken-Infektionen

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Publication Date:
06 March 2007 (online)

 
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Der 7-valente Pneumokokken-Konjugatimpfstoff deckt die meisten der für penicillin-resistente Infektionen verantwortlichen Pneumokokkenstämme ab und wurde im Jahr 2000 in den USA für Kinder unter zwei Jahren eingeführt. M.H. Kyaw et al. untersuchten die Wirkung dieser Impfung auf das Auftreten von invasiven Infektionen durch resistente Pneumokokkenstämme zwischen 1996 und 2004. N Eng J Med 2006; 354:1455-1463

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Pneumokokkenpneumonien haben seit der Einführung des 7-valenten Konjugatimpfstoffes abgenommen. Es kommt jedoch zu einer Zunahme von Infektionen mit nicht durch die Impfung abgedeckte Serotypen (Bild: Archiv).

Die Rate von invasiven Infektionen durch Penicillin-resistente oder multiresistente Pneumokokken erreichte 1999 einen Höhepunkt und sank danach bis 2004 von 6,3 auf 2,7 Fälle pro 100 000 (Abfall um 57%) bzw. von 4,1 auf 1,7 Fälle pro 100 000 (Abfall um 59%). Bei Kindern unter zwei Jahren sank die Zahl der Erkrankungen durch Penicillin-resistente Pneumokokken von 70,3 auf 13,1 Fälle pro 100 000 (Abfall um 81%). Bei Personen über 65 Jahren sank die Zahl der Erkrankungen von 16,4 auf 8,4 Fälle pro 100 000 (Abfall um 49%). Die Rate von Erkrankungen durch Serotypen, die in der Impfung enthalten sind, sank um 87%. Es kam jedoch zu einem Anstieg von Infektionen beispielsweise durch den Serotyp 19A, der nicht mit der Vakzine abgedeckt ist (von 2,0 auf 8,3 Fälle pro 100 000 bei Kindern unter zwei Jahren).

Die Autoren folgern, dass nach der Einführung des Pneumokokken-Konjugatimpfstoffs die Rate von Antibiotika-resistenten invasiven Pneumokokkeninfektionen bei Kindern unter 2 Jahren und älteren Personen gesunken sei. Es kam jedoch zu einem Anstieg von Infektionen durch Serotypen, die nicht mit dem Impfstoff abgedeckt werden.

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Bewertung

Interessant zu beobachten ist der sogenannte "Herd-Effekt", nämlich das Sinken der Zahl von invasiven Pneumokokkeninfektionen bei älteren Menschen nach Impfung der Kinder mit dem Konjugat-impfstoff. Es ist jedoch zu befürchten, dass die Unterdrückung der Pneumokokkeninfektionen nicht von langer Dauer sein wird: Zum einen zeigt die Studie, dass die Lücke, die die von der Impfung abgedeckten Serovare hinterlassen, von anderen Stämmen aufgefüllt wird. Zum anderen können Pneumokokken ihr Kapselantigen wechseln, so dass Antibiotika-resistente Keime die in der Impfung abgedeckten Antigene nicht mehr tragen.

Referiert und bewertet von

H. Biller, Freiburg

 
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Pneumokokkenpneumonien haben seit der Einführung des 7-valenten Konjugatimpfstoffes abgenommen. Es kommt jedoch zu einer Zunahme von Infektionen mit nicht durch die Impfung abgedeckte Serotypen (Bild: Archiv).