Pneumologie 2007; 61(4): 209
DOI: 10.1055/s-2007-974618
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Lungenkarzinom - Screening mit Spiral-CT erhöht Früherkennungsrate und Überlebenschancen

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Publikationsdatum:
24. April 2007 (online)

 
Inhaltsübersicht

Seit 1993 untersucht das Early Lung Cancer Action Project (ELCAP) die Früherkennung von Lungenkrebs bei Rauchern und Ex-Rauchern mittels jährlichem Spiral-CT der Lunge. Die Früherkennungsrate war (erwartungsgemäß) hoch. Jetzt wollten die Autoren wissen, was das für die Prognose der Patienten bedeutet - und ob ein Massenscreening gerechtfertigt ist. N Engl J Med 2006; 355: 1763-1771

Herausgefunden hatte die multinationale Arbeitsgruppe bereits, dass Lungenkarzinome, die so entdeckt wurden, sich zu über 80% noch im klinischen Stadium I befanden. Andere Arbeitsgruppen, die nach dem überarbeiteten ELCAP-Protokoll arbeiten, kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Unklar war jedoch noch, wie sich die frühe Diagnose auf die Überlebensrate der Patienten auswirkt - und ob der Effekt das Screening großer asymptomatischer Bevölkerungsgruppen rechtfertigt.

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Das Spiral-CT-Screening auf Lungenkarzinome ermöglicht die Früherkennung von Lungenkrebs bei Rauchern und Ex-Rauchern (Bild: PhotoDisc).

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10-Jahres-Überlebensrate nach Stadium-I-Diagnose liegt bei 88%

Zwischen 1993 und 2005 wurden über 30 000 asymptomatische Personen mit einem Low-Dose-Spiral-CT gescreent, ab 1994 wurden bei über 27 000 Studienteilnehmern wiederholte Screeninguntersuchungen im Abstand von 7-18 Monaten durchgeführt. Die lungenkrebsspezifische 10-Jahre-Überlebensrate wurde nach Erfahrungswerten für entsprechende Krebsstadien geschätzt.

Insgesamt wurden bei 484 Patienten Lungenkarzinome entdeckt, von denen sich 412 (85%) noch im klinischen Stadium I befanden. Die 10-Jahres-Überlebensrate wurde für diese Stadium-I-Patienten (unabhängig von der Art der Therapie) auf 88% geschätzt (95%-Konfidenzintervall [KI] 84-91). Für jene 302 von ihnen, die sich innerhalb eines Monats nach Diagnosestellung einer chirurgischen Resektion des Tumors unterzogen, liegen die Chancen, nach 10 Jahren noch am Leben zu sein, gar bei 92% (KI 88-95). Alle 8 Patienten hingegen, die unbehandelt blieben, starben innerhalb von 5 Jahren nach der Diagnose.

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Effektivität dem Mammografiescreening vergleichbar

In einer Bevölkerung mit hohem Lungenkrebsrisiko könnte solch ein Screening nach Berechnungen der Autoren etwa 80% der Lungenkrebstode verhindern, während aktuell ohne Screening etwa 95% der Betroffenen an ihrer Krankheit sterben. Mit 1,3 entdeckten Tumoren auf 100 Patienten beim Erstscreening und 0,3 beim Folgescreening ist die Effektivität mit der des Mammografiescreenings auf frühe Brustkrebsstadien vergleichbar, für das Erstscreening sogar etwas höher. Werden für ein Spiral-CT knapp 200 $ veranschlagt und geht man davon aus, dass die chirurgische Resektion eines kleinen Tumors weniger als die Hälfte der Behandlung eines Lungenkarzinoms im Spätstadium kostet, ist das CT-Screening (bei Beschränkung auf Hochrisikogruppen) außerdem äußerst kosteneffektiv.

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Fazit

Das Spiral-CT-Screening auf Lungenkarzinome entdeckt einen hohen Prozentsatz der Tumore (in der ELCAP-Studie 85%) im potenziell kurablen Stadium I. Für die Patienten steigt so die 10-Jahres-Überlebensrate auf (geschätzte) 88%. Ob sich diese optimistischen Prognosen in der Langzeitbeobachtung bestätigen, wird sich zeigen.

Nina Drexelius, Hamburg

 
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Das Spiral-CT-Screening auf Lungenkarzinome ermöglicht die Früherkennung von Lungenkrebs bei Rauchern und Ex-Rauchern (Bild: PhotoDisc).