Zur Beurteilung der Wirkung von Cyclophosphamid auf die Lungenfunktion bei Sklerodermie
mit Lungenbeteiligung haben D.P. Tashkin et al. eine doppelblinde, randomisierte,
plazebokontrollierte, multizentrische Studie durchgeführt. N Eng J Med 2006; 354: 2655-2665
Eingeschlossen wurden 158 Patienten mit Sklerodermie, restriktiver Lungenfunktion,
Dyspnoe und Zeichen der Alveolitis in der bronchoalveolären Lavage und/oder im HR-CT.
Die Patienten erhielten für ein Jahr entweder Cyclophosphamid (= 2 mg/kg KG täglich)
oder Plazebo und wurden für ein weiteres Jahr beobachtet.
Nach 12 Monaten war die forcierte Vitalkapazität (FVC) in der Cyclophosphamidgruppe
um 2,53% besser als in der Plazebogruppe (95%-Konfidenzintervall 0,28-4,79,
p < 0,03). Dieser Unterschied blieb nach 24 Monaten erhalten. Ebenso war die TLC in
der Cyclophosphamidgruppe nach 12 Monaten signifikant größer als in der Plazebogruppe
(Unterschied 4,09%, 95%-Konfidenzintervall 0,49-7,65, p = 0,026). In der Cyclophosphamidgruppe
wurde nach einem Jahr eine Verbesserung der Dyspnoe registriert, während es in der
Plazebogruppe zu einer Verschlechterung kam. Nach einem Jahr ergab sich in der Cyclophosphamidgruppe
ein besseres Ergebnis bei der Erhebung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität in
den Bereichen "vitality" und "health transition" des Fragebogens SF-36.
Die Autoren folgern, dass die einjährige Behandlung von Patienten mit Sklerodermie
und symptomatischer Lungenbeteiligung mit Cyclophosphamid zu einer geringen, aber
signifikanten Verbesserung der Lungenfunktion sowie der Dyspnoe und der gesundheitsbezogenen
Lebensqualität führe.
Referiert und bewertet von H. Biller, Freiburg