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DOI: 10.1055/s-2007-974622
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Bronchialkarzinom - Prognose bei SCLC hängt von c-erbB-2-Expression ab
Publication History
Publication Date:
24 April 2007 (online)
Ob das Onkogen c-erbB-2, ebenfalls bekannt unter dem Namen HER2/neu, auch beim kleinzelligen Bronchialkarzinom (SCLC) von prognostischer Bedeutung ist, wurde nun in einer türkischen Studie untersucht. Lung 2006; 184: 267-272
In der retrospektiven Untersuchung von O. Canoz et al. wurden Lungengewebeproben von 67 Patienten, bei denen zwischen 1998 und 2004 ein SCLC diagnostiziert worden war, immunohistochemisch auf c-erbB-2 untersucht. Verwendet wurde dazu ein polyklonaler Antikörpertest. Die Patienten waren bei der Diagnose im Mittel 57 Jahre alt und wurden mit Zytostatika behandelt. 28 Patienten (42%) hatten laut Staging eine limitierte und 39 Patienten (58%) eine ausgedehnte Erkrankung.
Wie die Wissenschaftler von der Universitätsklinik in Kayseri berichten, wurde mit dem Antikörpertest bei 12 Patienten (18%) eine Überexpression von c-erbB-2 im Lungengewebe nachgewiesen. 9 dieser Patienten hatten eine ausgedehnte Erkrankung. Im Durchschnitt betrug die Gesamtüberlebenszeit von Patienten mit c-erbB-2-positiven Zellen nur 8 Monate im Vergleich zu 11 Monaten bei Patienten ohne c-erbB-2-Überexpression. Die Ein-Jahres-Überlebensraten betrugen bei c-erbB-2-positiven Patienten nur 17%; keiner dieser Patienten war nach 2 Jahren noch am Leben. Von den c-erbB-2-negativen Patienten waren indes nach 1 Jahr noch 49% und nach 2 Jahren 23% am Leben. Auf die Chemotherapie - mit den Zytostatika Cyclophosphamid, Epirubicin, Vincristin, Cisplatin und Etoposid - sprachen 33% der c-erbB-2-positiven Patienten und 48% der übrigen Patienten an.
#Fazit
Eine Überexpression des Onkogens c-erbB-2 beim SCLC ist mit einer schlechten Prognose assoziiert. Nach Meinung der Autoren könnte das Onkogen c-erbB2 künftig nicht nur bei Brustkrebspatientinnen sondern auch bei Patienten mit SCLC ein potenzielles Ziel für eine spezifische Immuntherapie sein. Für den Nachweis einer c-erbB-2-Überexpression empfehlen sie zusätzlich zu immunhistochemischen auch molekulare Methoden.
Roland Fath, Frankfurt/Main