Der Klinikarzt 2007; 36(6): 306
DOI: 10.1055/s-2007-980822
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Revolution in der Chirurgie? - Operieren nach Präzisionsmodell

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Publication Date:
28 June 2007 (online)

 
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Bild: Erwin Schwaderer, Abteilung für Radiologische Diagnostik, Universitätsklinikum Tübingen

Eigentlich ist das "rapid prototyping" ein Fertigungsverfahren aus der Industrie. Mediziner nutzen es jedoch mittlerweile für den anatomisch exakten Nachbau knöcherner Strukturen auf der Basis hoch auflösender Schnittbilder. Dabei lassen sich im Modell sogar Tumoren, Nervenbahnen, Zahnwurzeln und metallische Implantate je nach Methode zum Teil auch farbig darstellen.

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Präzise Basis für den chirurgischen Eingriff

Eine relativ preisgünstige Methode für die Planung komplexer Operationen sind Modelle nach der 3D-Druck-Methode, die aus Gipsstaub geformt und mit Epoxidharz lokal verklebt werden. Wesentlich kostenintensiver, aber bei noch komplizierteren Eingriffen, zum Beispiel in den Nasennebenhöhlen, noch besser geeignet sind die Stereolithografie (Aushärtung von Epoxidharz durch Laserlicht) oder das Lasersintern, wo ein Laser die Oberflächenstruktur des anatomischen Nachbaus aus Polyamidpulver formt.

Aktuellen Studiendaten zufolge liegen die Abweichungen der Modelle zu den Patientendaten bei allen Verfahren bei nur etwa einem Millimeter und sind daher eine "optimale Basis für einen chirurgischen Eingriff", resümierte Prof. Claus D. Claussen, Tübingen, im Rahmen des diesjährigen Röntgenkongresses.

Quelle: Pressemitteilung "Operieren nach Präzisionsmodell", herausgegeben von der Deutschen Röntgengesellschaft e.V.