Der Klinikarzt 2007; 36(5): 293
DOI: 10.1055/s-2007-984813
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Bekanntes Problem mit neuer Relevanz - Potenzielle Wechselwirkungen von Oxycodon-Generika und Alkohol beachten

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Publication Date:
27 June 2007 (online)

 
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Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ordnete jetzt an, dass Packungsbeilagen und Fachinformationen aller Oxycodon-Generika in einem Stufenplan um einen Warnhinweis über die potenzielle Wechselwirkung von retardiertem Oxycodon mit Alkohol ergänzt werden müssen. Aufgrund der eingesetzten Retardierungstechnologie bestehe bei diesen Präparaten ein erhöhtes Risiko, dass retardiertes Oxycodon in Verbindung mit Alkohol bereits vorzeitig in unerwünschter Weise und Menge freigesetzt wird. Dies ergab jetzt eine Prüfung und Bewertung vorliegender In-vitro-Daten.

Nicht betroffen von der Forderung des BfArM ist das Originalpräparat: Für Oxygesic® konnte in speziellen Untersuchungen kein verändertes Freisetzungsverhalten und damit auch kein Gefährdungspotenzial nachgewiesen werden.

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Konsequenz für die Praxis

Die angeordneten Ergänzungen in den Fach- und Gebrauchsinformationen nehmen in der Konsequenz auch die verschreibenden Ärzte in die Pflicht. Die Ärzte müssen noch mehr Verantwortung übernehmen und die Patienten auch über mögliche Wechselwirkungen der Oxycodon-Generika mit Alkohol, wie Somnolenz und Atemdepression, aufklären - wenn sie sich denn entscheiden, ein Nachahmerpräparat zu verschreiben.

Quelle: Presseinformation "Wechselwirkungen bei Alkohol-Konsum: BfArM ordnet Stufenplanverfahren für Oxycodon-Generika an", herausgegeben von der Mundipharma Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG, Limburg/Lahn