Die richtige Strategie zur Blutdruckeinstellung wird immer wieder diskutiert. Meist ist jedoch die Kombination von Antihypertensiva unumgänglich, wenn das Blutdruckziel von unter 140/90 mmHg für den Durchschnittshypertoniker und unter 130/80 mmHg für den Hochrisikopatienten erreicht werden soll, betonte Prof. Norman Kaplan, MDUT South-western Medical Center, Dallas. Auch Prof. Gert Mayer, Leiter der Nephrologie am Universitätsklinikum Innsbruck, bevorzugt den Einstieg mit einer niedrig dosierten Kombinationstherapie. Dies untermauerte er mit Daten aus einer Studie, in der diese Strategie mit der in früheren Leitlinien favorisierten sequenziellen Monotherapie und dem "Stepped-care"-Ansatz verglichen wurde. Die Studie wies nach, dass sich die Zielwerte schneller erreichen lassen, wenn sofort kombiniert wird. Auch die Syst-Eur-Studie, die im Verlauf Patienten der ursprünglichen Placebogruppe auf die aktive Therapie mit Nitrendipin umstellte, zeigte, dass der Vorsprung im Hinblick auf den Schlaganfallschutz von fast 30% nicht mehr wettgemacht werden konnte.
Rasche Drucksenkung schützt vor Komplikationen
Rasche Drucksenkung schützt vor Komplikationen
Dem trägt die soeben veröffentlichte Leitlinie der European Society of Hypertension (ESH) und der European Society of Cardiology (ESC) Rechnung: "Einer Kombination zweier niedrig dosierter Antihypertensiva sollte im ersten Schritt der Vorzug gegeben werden, wenn ein Hochdruck Grad 2 oder 3 (systolisch über 160 mmHg bzw. diastolisch über 100 mmHg) vorliegt oder das kardiovaskuläre Risiko als hoch oder sehr hoch einzustufen ist."
In der CENIT-Studie wurde unter Alltagsbedingungen untersucht, wie effektiv die Fixkombination Enalapril/Nitrendipin (Eneas®) bei Patienten mit milder bis mäßig schwerer Hypertonie wirkt. In der offenen prospektiven Multicenterstudie sank bereits nach einem Monat der Blutdruck um 12% des Ausgangswertes, nach drei Monaten um fast 16%. Die Responserate lag nach drei Monaten bei 73%. Nur 10% der Teilnehmer brachen die Therapie vorzeitig ab, davon 7% wegen unerwünschter Wirkungen. Als bemerkenswert wertete Dr. Alejandro Roca-Cusachs, Universidad Autonoma de Barcelona, das Ergebnis der Laboruntersuchungen. Der Blutzucker war gesunken, ebenso Kreatinin, Harnsäure, Triglyzeride, das HDL war angestiegen. Subgruppenanalysen bestätigen die effektive Blutdrucksenkung mit der Fixkombination bei Diabetikern, älteren Patienten, Übergewichtigen sowie bei Patienten mit isolierter systolischer Hypertonie (ISH).
Quelle: Satellitensymposium "The high cardiovascular risk patient. Hypertension and its satellites: Diabetes, obesity and elderly" beim Kongress der European Society of Hypertension, Mailand, Juni 2007.
Mit freundlicher Unterstützung der Merck Pharma GmbH, Darmstadt