ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2007; 116(7/08): 372
DOI: 10.1055/s-2007-985937
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3M ESPE - Innovationsmotor der Branche

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Publication Date:
20 August 2007 (online)

 
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    Interview mit Dr. rer. nat. Rainer Guggenberger, Vorstandsmitglied und Leiter der Forschung und Entwicklung bei 3M ESPE.

    ? Herr Dr. Guggenberger, 3M ESPE wurde vor wenigen Tagen von dem renommierten US-Forschungsinstitut "The Anaheim Group" als das innovativste Dentalunternehmen ausgezeichnet -zum 2. Mal in Folge. Welche Rolle spielt Innovation bei 3M ESPE?

    Guggenberger: Eine sehr wichtige: Neben der großen Zahl an Innovationen an sich zeichnet sich 3M ESPE durch eine sehr vielschichtige Innovationsleistung aus - erkennbar an Einzelprodukten, aber auch an ganzen Behandlungsabläufen, beispielsweise in der Prothetik. Zeitersparnis für den Zahnarzt ist hier ein wichtiges Thema. Von der Abformung bis zur Zementierung sind wir in praktisch jeden Behandlungsschritt involviert. Das gilt auch für direkte Restaurationen mit innovativen Füllungsmaterialien und Adhäsivsystemen. Bei der Entwicklung neuer Lösungen für Praxis und Labor legen wir besonderes Augenmerk auf klinisch relevante Anwendungsvorteile und einen effizienten Arbeitsfluss. Forschung und Entwicklung findet bei 3M ESPE darum auch nicht im Elfenbeinturm statt, sondern in enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Praktikern in aller Welt.

    ? Was waren Ihrer Einschätzung nach die bedeutendsten Innovationen von 3M ESPE in den letzten 5 Jahren?

    Guggenberger: Hier ist einiges zu nennen: In der Kronen- und Brückentechnik hat LAVA in der CAD/CAM-Technologie für Zirkonoxid einen weltweiten Maßstab an Präzision und Ästhetik gesetzt. Bei der praxisgerechten Angebotserweiterung in der Abformtechnik sind z.B. die völlig neu überarbeitete Produktreihe Express 2 sowie die definitive Zementierung in einem Schritt auf Basis selbstadhäsiver Komposit-Technologie mit Rely X Unicem ebenfalls wichtige Meilensteine für die indirekte Versorgung. In der modernen Füllungstherapie haben wir mit großem Erfolg Neuland beschritten und der Zahnmedizin als erster Hersteller den Einsatz der Nanotechnologie erschlossen. Das erste und einzige wirkliche Nanokomposit Filtek Supreme XT ermöglicht ein ganz neues Niveau der direkten Versorgung, indem es Ästhetik und Stabilität vereint. Die Forschungsarbeiten für ein praktisch schrumpffreies Seitenzahnfüllungsmaterial möchte ich an dieser Stelle ebenfalls erwähnen. Das Ergebnis dieses Entwicklungsprojektes wird dem Zahnarzt bald in der Praxis zugute kommen.

    ? Wie positioniert sich 3M ESPE in der Zahnmedizin von heute?

    Guggenberger: Aus technischer Sicht ist es die Kombination von Innovation und Qualität, auf die sich der Anwender verlassen kann. Ziel unseres Messeauftritts auf der diesjährigen IDS war es, unsere Sicht der modernen Zahnmedizin erfolgreich zu vermitteln. Auf dem eigens eingerichteten "Walk of Innovation" konnten unsere Standbesucher Innovationen und Highlights des Jahres mit allen Sinnen erleben, anfassen, ausprobieren und sogar schmecken. Vom Wohlbefinden der Patienten durch substanzschonende Behandlungen mit bestens verträglichen Materialien über die hochwertige, ästhetische direkte oder indirekte Versorgung bis zum chirurgischen Eingriff stehen wir unseren Kunden mit innovativen Lösungen zur Seite. In dieser ganzheitlichen Strategie liegt auch die Stärke unserer Position.

    ? Woran arbeitet und forscht 3M ESPE gerade und wo sehen Sie die innovativsten Ansätze für kommende Entwicklungen in der Dentalwelt?

    Guggenberger: Neben der zunehmenden Digitalisierung von Prozessen und der wachsenden Bedeutung der Prävention, die uns als Themen intensiv beschäftigen, sehen wir großes Potenzial bei neuen chemischen Konzepten für plastische Füllungsmaterialien. Die völlig neuartige Siloranchemie, auf der unser neues Seitenzahnkomposit basiert, gibt dem Zahnarzt die Möglichkeit, mit einem praktisch schrumpffreien Material zu arbeiten. Das Produkt Filtek Silorane wird im September dieses Jahr eingeführt und stößt schon jetzt auf große Resonanz in Fachkreisen. Dass wir die Schrumpfung praktisch eliminieren konnten, bietet zahlreiche klinische Vorteile, die letztlich alle unser übergeordnetes Ziel unterstützen, eine direkte Versorgung möglichst langfristig intakt zu halten. Darüber hinaus wollen wir dem Zahnarzt mit Filtek Silorane die Handhabung so einfach und komfortabel wie nur irgend möglich machen. Erste klinische Beurteilungen und Erprobungen durch Experten weisen darauf hin, dass uns dies auch gelungen ist. Wie andere Kompositmaterialien wird auch Filtek Silorane in einzelnen Schichten appliziert und ausgehärtet, die Anwendung ist denkbar einfach und der Zahnarzt hat ausreichend Zeit, das plastische Material so in Form zu bringen, dass die Nacharbeit sehr gering ausfällt.

    ? Was macht den Erfolg von 3M ESPE aus, was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

    Guggenberger: Die breite Palette an Technologieplattformen eines weltführenden Technologiekonzerns wie 3M, verbunden mit der dentalspezifischen Basistechnologie, wie wir sie am deutschen Standort in Seefeld betreiben, ist aus meiner Sicht eine ideale Kombination und beschleunigt unsere Entwicklungsprozesse. In vielen Fällen konnten wir neue Technologien darum als erste der Branche in innovative Lösungen umsetzen. Dazu kommt eine ausgeprägte Kundenorientierung. Wir stimmen unsere Lösungen passgenau auf die Bedürfnisse und Präferenzen der Kunden ab. Es ist daher nicht übertrieben zu sagen, dass der Kunde - Zahnarzt oder Zahntechniker - bei allen Entwicklungen von 3M ESPE immer mit von der Partie ist. Nicht zuletzt wird der Erfolg unserer Innovationen durch die lange Reihe erfolgreicher Markteinführungen von innovativen Lösungen unterstützt. Zahnärzte und Zahntechniker bauen auf unsere jahrzehntelange Kompetenz, mit der sie in der Vergangenheit bereits sehr gute Erfahrungen machen konnten. Dieses Vertrauen motiviert uns, unseren Weg mit hohem Innovationstempo kontinuierlich weiter zu verfolgen.

    Das Interview führte Sabine Knöpfel, Am Glockenbach 7A, 80469 München.