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DOI: 10.1055/s-2007-986604
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Brasilien - Hinweis auf geografische Ausbreitung von Leishmania amazonensis
Publication History
Publication Date:
17 September 2007 (online)
In der brasilianischen Region Rio de Janeiro ist Ende 2006 ein Mensch an der kutanen Leishmaniose erkrankt. Wie sich bei späteren Untersuchungen herausgestellt hat, handelte es sich beim Erreger in diesem speziellen Fall um Leishmania amazonensis. Dies ist dementsprechend der erste Nachweis von L. amazonensis im brasilianischen Staat Rio de Janeiro überhaupt. Dieser als autochthon angesehene Fall trat in Paraty, einer ländlichen Waldregion auf, in der bisher monatlich für gewöhnlich zirka ein bis zwei Fälle der kutanen Leishmaniose auftreten, die jedoch in der Vergangenheit immer durch L. braziliensis hervorgerufen wurden. Im Gegensatz zu L. braziliensis (örtliche Ulzerationen der Haut) führt L. amazonensis zu weitaus großflächigeren, multiplen und progressiven Ulzerationen (diffuse kutane Leishmaniose), wobei es zu chronischen Manifestationen kommen kann. Darüber hinaus ist L. amazonensis durch Resistenz gegenüber Chemotherapie gekennzeichnet und zeigt auch keine Reaktion auf leishmaniaspezifische T-Zellen.
L. amazonensis hat sich von der Region Amazonia immer weiter ausgebreitet und kommt nun auch in Bahia, Mato Grosso, Santa Catarina und Rio de Janeiro vor. Das Reservoir für L. braziliensis stellen vorwiegend Haustiere dar, wohingegen für L. amazonensis zumeist Wildtiere (Nagetiere) als Reservoir dienen.
Quelle: CDC-PHIL, Bildnummer 6274
Dr. med. Raymund Lösch und Dr. rer. nat. Mirko Dreßler, Bad Doberan
Quellen: promed, Azeredo-Coutinho RB, Mendonca SC, Callahan H et al. Trans R Soc Trop Med Hyg 2007; 101 (7): 735-737