Z Orthop Unfall 2007; 145(4): 417
DOI: 10.1055/s-2007-990726
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kahnbein - Diagnose von Frakturfehlstellungen bei Kahnbeinfrakturen

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OA Dr. Philip Gierer

Chirurgische Klinik und Poliklinik der Universität Rostock Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie

Schillingallee 35

18055 Rostock

Publication History

Publication Date:
02 October 2007 (online)

 
Table of Contents

Diagnosis of Scaphoid Fracture Displacement with Radiography and Computed Tomography. Santiago Lozano-Calderón, Philip Blazar, David Zurakowski, Sang-Gil Lee and David Ring. J Bone Joint Surg Am 2006; 88: 2695-2703

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Einleitung

Die Fraktur des Kahnbeins birgt ein hohes Risiko in eine Pseudarthrose zu münden. Als Risikofaktoren sind Frakturdislokation, verzögerte Diagnosestellung und fehlende oder ungenügende Ruhigstellung bekannt. In der hier vorgestellten Studie wurden die konventionelle Röntgendiagnostik und Computertomographie hinsichtlich ihrer Aussagekraft zur Frakturdislokation untersucht.

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Material und Methoden

6 verblindete Untersucher in unterschiedlichem Weiterbildungsstadium beurteilten jeweils die konventionellen Röntgenbilder und die Computertomographie sowie beide Untersuchungsverfahren in Kombination von 30 Kahnbeinfrakturen hinsichtlich ihrer Dislokation. Als Dislokation wurde angenommen eine Spaltbildung, Achsverschiebung, Rotationsfehlstellung sowie Dorsalkippung des Mondbeins. Die Untersuchung wurde 4 Wochen später noch einmal wiederholt.

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Ergebnisse

Die Beurteilung der Röntgenbilder alleine erbrachte nur eine moderate Übereinstimmung zwischen den einzelnen Untersuchern, während die Computertomographie alleine und die Kombination aus beiden Untersuchungsverfahren eine gute Übereinstimmung zwischen den Untersuchern zeigte. Es konnte weiter gezeigt werden, dass mit zunehmender Berufserfahrung eine deutliche Verbesserung der Beurteilungsqualität resultiert. Die Sensitivität eine Fehlstellung des Kahnbeins zu erkennen war erwartungsgemäß am höchsten bei der Kombination aus beiden Untersuchungsverfahren, wohingegen die Spezifität bei der Beurteilung der Computertomographie alleine am höchsten lag.

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Kommentar

Der akkuraten Diagnostik von Frakturfehlstellung wird von den Autoren ein sehr hoher Stellenwert für die weitere Therapieplanung bezüglich eines konservativen oder operativen Behandlungsverfahrens zugesprochen. Die hier vorgestellte Untersuchung zeigt, dass die konventionelle Röntgendiagnostik alleine nicht in der Lage ist, Frakturfehlstellungen mit entsprechend hoher Sicherheit zu erkennen. Die Autoren empfehlen daher die Computertomographie als notwendige Bildgebung großzügig bei allen Kahnbeinfrakturen einzusetzen, um eine korrekte Therapieplanung durchführen zu können.

OA Dr. Philip Gierer

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OA Dr. Philip Gierer

Chirurgische Klinik und Poliklinik der Universität Rostock Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie

Schillingallee 35

18055 Rostock

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OA Dr. Philip Gierer

Chirurgische Klinik und Poliklinik der Universität Rostock Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie

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18055 Rostock