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DOI: 10.1055/s-2007-990757
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Capecitabin/Paclitaxel ist genauso wirksam wie anthrazyklinhaltige Kombination, aber weniger toxisch
Publication History
Publication Date:
26 September 2007 (online)
Künftig kann das orale Fluoropyrimidin Xeloda® (Capecitabin) die Anthrazykline in der First-Line-Therapie des metastasierten Mammakarzinoms ersetzen. Dies ist das Fazit einer großen Phase-III-Studie der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO), die auf dem amerikanischen Krebskongress (ASCO) in Atlanta vorgestellt wurde. Die Studie hat gezeigt, dass die Kombination Capecitabin/ Paclitaxel im Vergleich zur Kombination Epirubicin/Paclitaxel genauso wirksam, aber deutlich besser verträglich ist, ohne potenziell lebensbedrohliche kumulative Nebenwirkungen [1].
Anthrazyklinhaltige Schemata gehören heute in der adjuvanten Therapie des frü-hen Mammakarzinoms zum Standard und sind auch in der metastasierten Situation hochwirksam. Aufgrund ihrer kumulativen und potenziell tödlichen Kardiotoxizität können diese Substanzen jedoch nicht unbegrenzt eingesetzt werden, weshalb, so Prof. H.-J. Lück von der Horst-Schmidt-Klinik in Wiesbaden und Leiter der AGO-Brustkrebs-Studiengruppe, die Entwicklung neuer, ebenfalls hochwirksamer Kombinationsschemata für die metastasierte Situation erforderlich ist.
Vor diesem Hintergrund wurde in Deutschland eine Phase-III-Studie initiiert, die das Ziel hatte, die Nichtunterlegenheit der Kombination Capecitabin/Paclitaxel (XP) im Vergleich zu der Kombination Epirubicin/Paclitaxel (EP) in der First-Line-Therapie des metastasierten Mammakarzinoms zu belegen. Primärer Studienendpunkt war die Nichtunterlegenheit von XP hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens.
Insgesamt wurden für die Studie 340 Patientinnen rekrutiert, die randomisiert 6 Zyklen XP in der Dosierung von 1000 mg/m² zweimal täglich oral an den Tagen 1-14 (dann 1 Woche Pause) oder EP erhielten (Epirubicin in der Dosierung von 60 mg/m² am Tag 1). Die Patientinnen waren im Median 55-56 Jahre alt; knapp drei Viertel wiesen einen Hormonrezeptor-positiven Tumor auf, 20% waren in der Adjuvanz bereits mit Anthrazyklinen behandelt worden.