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DOI: 10.1055/s-2007-991583
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Transkulturelle Psychiatrie/Psychotherapie: Interkulturelle Supervision als Weiterbildungsmodul
Publication History
Publication Date:
08 October 2007 (online)
Was bedeutet transkulturelle Psychiatrie heute im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen durch Migration und Globalisierung?
Vom Standpunkt der wissenschaftlichen Forschung aus beleuchtet eine transkulturell denkende und handelnde Psychiatrie wie ethnische und kulturelle Faktoren die individuellen psychischen Störungen und Probleme durchdringen. Sie zeigt auf, dass Lebensentwürfe und Ziele, Wertvorstellungen, Gesundheitsverhalten und Stressbewältigungsmuster soziokulturell entscheidend mitbestimmt werden.
Bereits 2002 wurden in den Sonnenberger Leitlinien [1] Erfordernisse und Handlungsschritte, die für eine interkulturelle Öffnung erforderlich sind, festgehalten. Als Ziele einer solchen Öffnung sind Kultursensitivität und -kompetenz, die Bildung multikultureller Behandlerteams, der Einsatz von Sprach- und Kulturmediatoren, die Kooperation mit Migrantinnengruppen sowie die Verbesserung mehrsprachiger Informationen über das Versorgungssystem und die Notwendigkeit der Fort- und Weiterbildung formuliert [2].
Literatur
- 01 Machleidt W . Die 12 Sonnenberger Leitlinien zur psychiatrisch- psychotherapeutischen Versorgung von Migrantinnen in Deutschland. Nervenarzt. 2002; 73 1208-1209
- 02 Machleidt W . Migration, Integration und psychische Gesundheit. Psychiat Prax. 2005; 32 55-57
- 03 Wohlfart E . Hodzic S . Özbek T . Transkulturelles Denken und transkulturelle Praxis in der Psychiatrie und Psychotherapie. In: Wohlfart E, Zaumseil M: Transkulturelle Psychiatrie - Interkulturelle Psychotherapie. Interdisziplinäre Theorie und Praxis. Heidelberg:. Springer. 2006; 143-167
- 04 Wohlfart E . Özbek T . Eine ethnopsychoanalytische Kasuistik über das Phänomen der Besessenheit. Psyche Z Psychoanal. 2006; 60 (2) 118-130
- 05 Englisch M . Eine interkulturelle Supervisionsmethode auf ethnopsychoanalytischer Grundlage. In: Wohlfart E, Zaumseil M: Transkulturelle Psychiatrie - Interkulturelle Psychotherapie. Interdisziplinäre Theorie und Praxis. Heidelberg:. Springer. 2006; 214-226
- 06 Wohlfart E . Özbek T . Der transkulturelle Übergangsraum - ein Theorem und seine Funktion in der transkulturellen Psychotherapie am ZIPP. In: Wohlfart E, Zaumseil M: Transkulturelle Psychiatrie - Interkulturelle Psychotherapie. Interdisziplinäre Theorie und Praxis. Heidelberg:. Springer. 2006; 169-176
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07 Nathan T . Linfluence qui guerit. Paris: Odile Jacob, 1994.
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08 Nathan T . Zum Begriff des sozialen Netzes in der Analyse therapeutischer Dispositive. In: Pedrina F: Kultur, Migration, Psychoanalyse. Tübingen: Edition Diskord, 1999.
- 09 Nathan T . Die Ethnopsychiatrie, eine Psychotherapie für das 21. Jahrhundert. In: Wohlfart E, Zaumseil M: Transkulturelle Psychiatrie - Interkulturelle Psychotherapie. Interdisziplinäre Theorie und Praxis. Heidelberg:. Springer. 2006; 113-125
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10 Nadig M . Interkulturalität im Prozess - Ethnopsychoanalyse und Feldforschung als methodischer und theoretischer Übergangsraum. In: Lahme-Gronostaj H, Leuzinger-Bohleber M: Identität und Differenz. Zur Psychoanalyse des Geschlechterverhältnisses in der Spätmoderne. Opladen: Westdeutscher Verlag, 2000: 87-101.
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11 Nadig M . Transculturality in Progress. Theoretical and Methodological Aspects drawn from Cultural Studies and Psychoanalysis. In: Sandkühler HJ, Hong-Bin L: Transculturality - Epistemology, Ethics, and Politics. Frankfurt a.M.: Peter Lang, 2002 [2000]: 9-21.
01 Zipp - Zentrum für Interkulturelle Psychiatrie, Psychotherapie und Supervision.
Dr. med. Ernestine Wohlfart
Zentrum für Interkulturelle Psychiatrie,
Psychotherapie und Supervision (ZIPP)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Charité- Universitätsmedizin Berlin
Campus Charité Mitte
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Email: ernestine.wohlfart@charite.de