Glassman SD, Dimar JR III, Burkus K, Hardacker JW, Pryor PW, Boden SD, Carreon LY: The Efficacy of rhBMP-2 for Posterolateral Lumbar Fusion in Smokers, Spine 2007, 32: 1693-1698.
Einleitung
Zigarettenrauchen ist als bedeutender Risikofaktor für Pseudarthrosen, ein schlechtes klinisches Outcome bei Spondylodesen der LWS und eine verminderte Fusionsrate bei posterolumbaler Fusion (PLF) bekannt. Präklinische Studien deuten an, dass die negativen Effekte von Nikotin auf die Fusion in Tiermodellen durch "bone morphogenetic proteins" (BMP) abgewendet werden können. Nicht bekannt ist bisher, ob ein ähnlicher Nutzen auch beim Menschen zu erwarten ist. Die vorliegende Studie untersucht deshalb den Einfluss des Rauchens auf die Fusionsrate und das klinische Outcome bei Patienten mit monosegmentaler instrumentierter PLF, durchgeführt entweder mit rhBMP-2 Matrix oder autologem Beckenkammknochen (Autograft).
Studiendesign
In einer retrospektiven Datenerhebung wurden die Ergebnisse von 148 Patienten nach monosegmentaler instrumentierter PLF ausgewertet. Eine Randomisierung erfolgte anhand der Art des Fusionsmaterials entweder in rhBMP-2 Matrix oder in autologes Beckenkammtransplantat. Die Rauchgewohnheiten der Patienten wurden vor der Operation als auch während der Nachuntersuchungen ermittelt. Als Fusionsmaterial wurde in der einen Gruppe autologes Knochenmaterial aus dem Beckenkamm genau protokollierter Menge verwendet. In der anderen Gruppe kamen 10 ml HA/TCP und Kollagen Matrix in Kombination mit 20 mg rhBMP-2 pro Seite zur Anwendung (resultierende Konzentration 2 mg/ml). Weiterer Knochen wurde nicht angelagert. Die klinischen Ergebnisse wurden anhand des ODI, SF-36 sowie der VAS für Rücken- und Beinschmerz nach 6 Wochen, 3, 6, 12 und 24 Monaten ausgewertet. Röntgenuntersuchungen (LWS in 2 Ebenen und Extensions-/Flexionsaufnahmen) und Dünnschicht-CTs mit sagittaler und koronarer Rekonstruktion wurden nach 6, 12 und 24 Monaten von unabhängigen Radiologen zur Beurteilung der Fusion bewertet.