Der Klinikarzt 2007; 36(11): 615
DOI: 10.1055/s-2007-992904
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Effekt auf Morgenhochdruck besonders groß - Hypertonie-Vakzine als Ersatz für Blutdruckmedikation?

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Publication Date:
20 December 2007 (online)

 
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Dass trotz der vielen wirksamen Antihypertensiva nur jeder dritte bis vierte Hypertoniker gut eingestellt ist, wird immer wieder auf die fehlende Therapietreue der Patienten zurückgeführt. Auch wenn dies nicht der Weisheit letzter Schluss ist, geht die sicherlich sinnvolle Suche nach einfachen Therapieregimen, die dieses Problem umgehen, immer weiter.

Auf dem diesjährigen Kongress der "American Heart Association" hat Prof. Juerg Nussberger, Lausanne (Schweiz), jetzt einen Impfstoff präsentiert, der sich im Prinzip wie ein ACE-Hemmer oder ein Angiotensinrezeptorantagonist gegen Angiotensin II richtet. Der nichtinfektöse, virusförmige Partikel ist chemisch mit Angiotensin II gekoppelt. In die Blutbahn injiziert provoziert diese Vakzine eine Immunantwort gegen Angiotensin II.

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Erste positive Ergebnisse

Tatsächlich scheint die "Impfung" zu funktionieren, dies legt zumindest eine erste kleine Studie mit 72 Patienten nahe, die an einer milden bis mäßigen Hypertonie mit Blutdruckwerten zwischen 140-179/90-109 mmHg litten. Dreimal wurden diese Patienten entweder mit 100 oder mit 300 mg der Vakzine geimpft - und zwar zu Beginn der Studie, nach einem und nach drei Monaten. Zwölf Wochen später war eine klare Antikörper-Antwort zu verzeichnen, die unter der höher dosierten Vakzine signifikant stärker ausfiel (p < 0,01). Dementsprechend reduzierte sich auch der Blutdruck in der Hochdosisgruppe signifikant stärker - und zwar sank der systolische Blutdruck um 5,6 mmHg (p = 0,007) und der diastolische Blutdruck um 2,8 mmHg (p = 0,034).

Interessanterweise war die Wirkung am Morgen besonders ausgeprägt, genau dann also, wenn sie am notwendigsten gebraucht wird. Um 8 Uhr morgens lag der systolische bzw. diastolische Druck um 25 bzw. 13 mmHg niedriger als in der Placebogruppe. Dr. Martin Bachman von der Cytos Biotechnology AG, Zürich (Schweiz), dem Hersteller der Vakzine, erklärt dieses Phänomen so: "Da nachts die Angiotensinbildung gering ist, können die neu gebildeten Antikörper das am frühen Morgen ausgeschüttete Angiotensin besser neutralisieren."

Quelle: Nussberger J. "CYT006-AngYb, a vaccine against hypertension targeting angiotensin II, reduces early-morning and day-time blood pressure". Vortrag auf dem Kongress der American Heart Organisation 2007; abstract # 2519

sts