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DOI: 10.1055/s-2008-1027363
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Rationierung von Gesundheitsleistungen im Alter – theoretische Reflexion und praktische Relevanz
Ageism – a Theoretical Discussion and Practical FindingsPublication History
Publication Date:
23 October 2008 (online)

Zusammenfassung
Die demografische Entwicklung in Deutschland weist eine deutliche Zunahme des Anteils der Älteren an der Gesamtbevölkerung auf. Es bestehen Zusammenhänge zwischen den demografischen Veränderungen in der Gesellschaft und dem Bezug von Leistungen im Gesundheitswesen. Diskussionen über eine altersabhängige Leistungspriorisierung bei Patienten finden immer häufiger statt. Eine Gegenüberstellung der gängigsten Argumente hinsichtlich der Leistungsrationierung bei alten Menschen sowie die Darstellung alternativer Lösungsansätze erfolgt. Eine quantitative empirische Studie genauer zu diesem Thema zeigt, dass und inwiefern insbesondere Altersrationierung durchaus praktische Relevanz besitzt.
Abstract
The ageing population is a matter of fact. Generally, ageing goes along with higher expenditures on health care. Debates about the financial situation and solution for this situation are common. The article presents a range of common arguments concerning ageism. In addition, the empirical findings of a study of geriatricians, which was undertaken in the year 2006 are presented. They were asked about their opinion on ageism and its possible practice as well as effects. The results underline that ageism is a matter of fact.
Schlüsselwörter
Alter - Altersrationierung - Priorisierung - Gesundheitswesen - Rationierung
Key words
Ageing - health care expenditures - prioritisation - ageism debate - geriatricians
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Dr. A. Susanne Esslinger
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Lange Gasse 20
90403 Nürnberg
Email: susanne.esslinger@wiso.uni-erlangen.de