Aktuelle Veröffentlichungen in Pflegefachzeitschriften weisen vermehrt und in vielerlei Hinsicht darauf hin, von wie großer Bedeutung der nahe Kontakt zu Angehörigen für das Wohlbefinden und den Genesungsprozess schwerkranker Patienten ist. Gleichzeitig verringert eine gelungene Betreuung Angehöriger deren Belastungssymptomatik deutlich. In der Praxis findet die Angehörigenbetreuung jedoch im Spannungsfeld stetig wachsender Anforderungen und Arbeitsbelastungen für die Pflegenden statt. Um in dieser Situation die Angehörigenarbeit optimieren zu können, sollten deshalb auch die Schwierigkeiten berücksichtigt werden, welche sich für das Pflegepersonal im Rahmen der Betreuung Angehöriger ergeben. Die vorliegende Arbeit basiert auf einer Mitarbeiterbefragung des Pflegepersonals einer Intermediate-Care- und einer Intensivstation. Mittels Fragebogen wurden Problemstrukturen in der Angehörigenbetreuung von Pflegenden untersucht. Dabei wurden insgesamt 17 einzelne Aspekte aus folgenden Bereichen berücksichtigt: strukturelle Faktoren, Informationsweitergabe und spezielle Angehörigenprobleme. Die Analyse trifft sowohl quantitative Aussagen zur Häufigkeit des Auftretens verschiedener Problemaspekte als auch qualitative zu deren Belastungsintensität für die Pflegenden. Darüber hinaus wird das Resultat verschiedener Personengruppen miteinander verglichen, unter den Gesichtspunkten Stationszugehörigkeit, Beschäftigungsverhältnis, Ausbildungsstand und Alter der Pflegenden. Abschließend werden die Ergebnisse auf der Grundlage bestehender Erkenntnisse diskutiert und gewertet.
1 Diese Arbeit belegte beim Thieme-Intensiv-Pflegepreis 2007 den 1. Platz.
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