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DOI: 10.1055/s-2008-1038244
Kommentar zu F. Steinbach, F. Schuster, E.P. Allhoff, Pyeloplastik nach Anderson und Hynes, OP-Techniken, Aktuelle Urologie 2008; 39: 75–88
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Publication Date:
28 July 2008 (online)
Kommentar zu F. Steinbach, F. Schuster, E.P. Allhoff, Pyeloplastik nach Anderson und Hynes, OP-Techniken, Aktuelle Urologie 2008; 39: 75–88
Als Zugang zur Niere wird der Suprakostalschnitt oberhalb der 12. Rippe empfohlen. Ich halte es aber für wichtig, darauf hinzuweisen, dass der muskelschonende Lumbodorsalschnitt nach Lurz, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, eine gleichwertige, wenn nicht, wie ich meine, sogar die bessere Alternative darstellt. Der Lurz-Schnitt ist muskelschonend und wenig schmerzhaft. Er hat den großen Vorteil, dass die Bauchwandschwäche, wie sie nach dem suprakostalem Flankenschnitt auftreten und den Patienten lebenslang belasten kann, in der Tat nicht zu befürchten ist, weil keiner der beiden Subkostalnerven, weder der 11. noch der 12. durchschnitten oder durch Druck des Wundspreizers beschädigt werden können. Auch Narbenhernien bleiben wegen der Schonung der Muskulatur die große Ausnahme. Ein weiterer großer Vorteil des Lurz-Schnittes ist der direkte Zugang zum Zielgebiet der Pyeloplastik, dem proximalen Harnleiter und dem Nierenbecken. Es ist keinerlei Mobilisierung der Nerven notwendig, weil man die Niere bzw. Nierenbecken und Harnleiter von weiter dorsal her ansteuert, als es über einen Flankenschnitt möglich ist.
Einschränkend muss darauf hingewiesen werden, dass eine Nephrektomie über den Lurz-Schnitt schwieriger ist als über den Flankenschnitt, und der Flankenschnitt daher nur dann bei der Pyeloplastik seine Präferenz behält, wenn die Nephrektomie nicht zur Diskussion steht, z. B. bei schlechter Funktionsleistung der Niere, die aber präoperativ nuklearmedizinisch abgeklärt sein sollte.
Literatur
- 1 Lurz H. Ein muskelschonender Lumbalschnitt zur Freilegung der Niere. Chirurg. 1965; 27 125-128
- 2 Lutzeyer W, Lymperoupoulos S. Der lumbodorsale Zugang der Niere (Lurz): Indikation, klinische Erfahrung und kritische Beurteilung. Urologe. 1970; 9 324-329
Prof. Dr. med. Axel Herrlinger
Chefarzt der Urologischen Klinik, Klinikum Fürth