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DOI: 10.1055/s-2008-1038910
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Chronische Pankreatitis
Publication History
Publication Date:
04 December 2008 (online)
Die chronische Pankreatitis ist eine meist schubweise auftretende gutartige Erkrankung des Pankreas. Sie führt zu einer zunehmenden Zerstörung der exokrinen und/oder endokrinen Zellen und damit der Organfunktion. Zumeist ist sie alkoholinduziert verursacht. Daneben ist die idiopathische chronische Pankreatitis die zweithäufigste Gruppe. Es gibt aber auch seltenere Ursachen, wie die Autoimmunpankreatitis, Mangelernährung und die hereditäre Pankreatitis.
Die Indikationen für eine chirurgische Therapie sind vor allem rezidivierende Schmerzen und Komplikationen, wie symptomatische Zysten, Stenosen von Gallenwegen und des Duodenums, aber auch der Tumorverdacht, Blutungen und andere seltene Folgen der chronischen Pankreatitis.
Obwohl eine konservative Therapie initial Erfolg bringen kann, ist der Langzeiterfolg im Sinne der Lebensqualität und Schmerzfreiheit nach chirurgischer Therapie größer. Die chirurgische Behandlung der chronischen Pankreatitis zielt darauf, Schmerzen zu vermindern, die Lebensqualität zu verbessern und krankheitsbedingte Komplikationen zu behandeln.
Drainage und Resektion sind die Hauptprinzipien der chirurgischen Therapie. Drainageverfahren, wie die Pseudozystojejunostomie und die Pankreasgangdrainage haben den Vorteil der Organerhaltung und führen in etwa der Hälfte der Fälle zu einer langfristigen Schmerzfreiheit. Bei anhaltenden Schmerzen und Komplikationen der Nachbarorgane durch entzündlich bedingte Pankreastumoren sollten bevorzugt resezierende Maßnahmen angewendet werden. In diesen Fällen stehen ebenfalls organsparende und die endokrine Funktion des Organs berücksichtigende Verfahren zur Verfügung.
Chirurgische resezierende Standardverfahren bei der chronischen Pankreatitis sind die pyloruserhaltende Pankreaskopfresektion (PPPD) und die duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion (DEPKR) nach Beger. In letzter Zeit werden zunehmend Resektionsverfahren angewendet, bei denen möglichst wenig Pankreasgewebe entfernt wird, z. B. die Operation nach Frey und deren Berner-Modifikation.
Durch die adäquate Wahl des Operationsverfahrens kann bei über 75 % der Patienten eine lang anhaltende Schmerzfreiheit und eine Vermeidung weiterer Pankreatitisschübe erreicht werden, ohne dass eine Verschlechterung speziell der endokrinen Funktion erfolgt. Um ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern oder zu verzögern und einen Langzeiterfolg zu erzielen, ist die Compliance des Patienten (Alkoholkarenz) wesentliche Voraussetzung.
Quellenangaben
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Zum Weiterlesen und Vertiefen
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PD Dr. med. Robert Grützmann
Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Universitätsklinik Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden
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