Kleine Knoten in der Lunge, die kein oder nur wenig 18F-FDG aufnehmen, werden bei 18F-FDG-PET/CT-Aufnahmen von Patienten mit nichtthorakalen Tumoren häufig festgestellt. Radiologen aus Korea zeigten kürzlich, dass solche Knoten in rund 20% der Fälle maligne sind. J Nucl Med 2007; 48: 15-21
J. Hyun O et al. werteten im Rahmen ihrer retrospektiven Studie die Daten von 121 Patienten aus, bei denen zur Stadieneinteilung eines nichtthorakalen bösartigen Tumors eine Ganzkörper-18F-FDG-PET/ CT durchgeführt worden war. Bei allen Patienten waren im CT ein oder mehrere Knoten in der Lunge nachgewiesen worden, die bei der PET wenig oder kein 18F-FDG aufnahmen. Der Durchmesser der Veränderungen betrug 1 cm oder weniger. Die Radiologen ermittelten, wie viele der Knoten maligne waren und wie viel 18F-FDG sie aufnahmen. Außerdem dokumentierten sie begleitende benigne Lungenveränderungen und verglichen einzelne Knoten mit multiplen Knoten. Die Dignität der Knoten wurde einerseits durch Biopsie oder Operation mit histologischer Untersuchung, andererseits durch wiederholte Aufnahmen (PET/ CT, CT oder Röntgen) innerhalb eines Jahres ermittelt.
Bei 24 Patienten (19,8%) waren die Knoten in der Lunge maligne. Studienteilnehmer mit multiplen Knoten hatten häufiger maligne Tumoren als Patienten mit solitären Knoten (23,4 vs. 13,6%). Dieser Unterschied war jedoch nicht statistisch signifikant. Lag bei den Studienteilnehmern begleitend eine gutartige Veränderung der Lunge vor, waren die Knoten seltener maligne (8,3 vs. 24,7%, p = 0,040). Es zeigte sich kein Unterschied bezüglich der Malignität zwischen Knoten, die kein 18F-FDG aufnahmen und Knoten, die wenig Kontrastmittel aufnahmen (20,7 vs. 17,2% maligne Tumoren).
Peripherer Lungenknoten (a) in der PET und (b) in der CT (Bild: Lin/Alavi. PET and PET/CT. Thieme 2005).
Fazit
Werden in der 18F-FDG-PET/CT-Knoten in der Lunge nachgewiesen, sollte unabhängig von deren Anzahl oder von der Menge an aufgenommenem Kontrastmittel eine maligne Genese in Betracht gezogen werden. Die Autoren empfehlen engmaschige CT-Kontrollaufnahmen oder eine Gewebeprobe. Lässt sich begleitend eine gutartige Lungenveränderung nachweisen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es sich um benigne Knoten handelt.
Dr. Felicitas Witte, Mannheim