Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) wird bereits seit einiger Zeit in Verbindung mit einem
erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall gebracht. Eine Untersuchung der Harvard
Medical School in Boston bestätigte jetzt vorausgehende Studien und zeigte, dass sich
das Risiko im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung mehr als verdoppelt. Das Risiko ist
dabei offensichtlich umso höher, je schwerer die Patienten an RLS leiden. Die aktuelle
Studie schloss 3 433 Patienten ein, die an der Sleep Heart Health Study teilnahmen.
Ein RLS wurde anhand der Kriterien des National Institutes of Health diagnostiziert.
Dabei wurden auch Dauer, Häufigkeit und Schwere der Symptome erfasst.
Insgesamt litten 6,8% der Frauen und 3,3% der Männer an RLS. Nach Korrektur der Ergebnisse
für Alter, Geschlecht, ethnische Abstammung, Blutdruck, Body-Mass-Index, Einnahme
blutdrucksenkender Medikamente, Diabetes, Cholesterinwerte, Rauchgewohnheiten und
Schlafapnoe fanden die Untersucher ein um ein Zweifaches erhöhtes Risiko für Herzinfarkt
und Schlaganfall bei den RLS-Betroffenen.
Warum dies so ist, führten die Autoren auf mehrere Ursachen zurück: So können die
Arousals während der Nacht aufgrund der "periodic leg movements" zu einer signifikanten
Erhöhung des Blutdrucks und des Puls führen. Auch die verringerte Schlafqualität und
-quantität können das kardiovaskuläre Risiko erhöhen.
KW
Quelle: Winkelman JW et al. Association of restless legs syndrome and cardiovascular
disease in the Sleep Heart Health Study. Neurology 2008; 70 (1): 35-42