Ein kürzlich erschienener Bericht von David J. Brenner et al. im NEJM über die zunehmende Strahlenbelastung durch CT ist derzeit in vieler Munde [1]. Konsequenzen wird er kaum haben. Der unkritische Einsatz der CT und die daraus resultierende überflüssige Strahlenbelastung ist auch eine Folge der Unterschätzung der Sonografie. Dazu werden hier drei Krankheiten exemplarisch genannt:
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Wozu ein Kind mit Verdacht auf Appendizitis durch die CT schieben, wenn die sonografische Bildgebung mindestens gleich gut ist?
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Bei der akuten Kolondivertikulitis zeigte US in einem kürzlich vorgestellten systematischen Review die beste Evidenz (1b) für die Diagnosestellung, besser als CT und MRI [2]. In etlichen Studien liegen Sensitivität und Spezifität des US über 90%. Natürlich braucht man zum Ausschluss einer Abszessbildung die CT, für die häufige unkomplizierte Divertikulits reicht der US als Bildgebung. In einer aktuellen Übersicht des NEJM wird die Sonografie nicht einmal erwähnt [3].
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Eine weitere häufige Indikation zur CT stellt der Verdacht auf Pulmonalembolie dar. In einer Multicenterstudie an 352 Patienten konnte gezeigt werden, dass bei 74% der Patienten mit gesichterter PE mittels Thoraxsonografie sehr typische subpleurale Lungeninfarkte bzw. subpleurale Hämorrhagien darstellbar sind, bei einer Spezifität von 94%. Wenn man die Thoraxsonografie mit der Kompressionssonografie der Beinvenen und der Echokardiografie kombiniert, wird eine Sensitivität von 92% erzielt, was mit der CT auch im multislice-Verfahren nicht erreicht wird [4].
Die Liste ließe sich verlängern. Die Frage ist eine physikalische: Was stellt welche Methode am besten dar? Nehmen Sie einen subkutanen Lymphknoten: Struktur, Gewebe und Durchblutung im US, ein runder Fleck in der CT.
Es geht sehr wohl um Strahlenbelastung, weiters auch um Zeit, Verfügbarkeit und Kosten. Wir sind aufgefordert, die Sonografie entsprechend zu kultivieren und einzusetzen, auch wenn in den USA andere Geld- und Goldstandards gelten.
Mit besten Grüßen Ihr
Prof. Dr. Gebhard Mathis, ÖGUM-Präsident
