Klin Monbl Augenheilkd 1989; 194(6): 462-466
DOI: 10.1055/s-2008-1046402
Instrumente und Geräte

© 1989 F. Enke Verlag Stuttgart

Ein alternatives Meßverfahren zum Simultan-Prismen-Covertest

An Alternative Measuring Method to the Simultaneous Prism Cover TestR. Effert
  • Abteilung für Augenheilkunde der Rheinisch Westfälisch Technischen Hochschule Aachen (Vorstand: Prof. Dr. med. M. Reim)
Further Information

Publication History

Manuskript erstmals eingereicht 4.6.1987

zur Publikation in der vorliegenden Form angenommen 1.8.1988

Publication Date:
08 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Der simultane Prismen-Cover-Test ist eine der am häufigsten in der klinischen Praxis verwendeten Methode, um manifeste Schielwinkel zu messen. In der vorliegenden Arbeit wird ein alternatives Verfahren zur Messung von manifesten Schielwinkeln vorgestellt. Der Proband hat seinen Kopf in einer Kinnauflage und fixiert ein Fixationsobjekt in Fern- oder Nahposition. Ein Auge wird von einer Lichtquelle unter schrägem Einfallswinkel beleuchtet. Der Untersucher beobachtet in der Pupille des Patienten den Reflex der Hornhautvorderfläche und den Reflex der Linsenrückfläche und verändert die Richtung des einfallenden Lichtstrahles durch Schwenkung einer mechanischen Anordnung solange, bis die Reflexe senkrecht übereinanderstehen. In diesem Fall stimmen die Richung des einfallenden Lichtstrahles und die Richtung der optischen Achse des Auges überein. Damit ist die Richtung der optischen Achse des Auges bestimmt. Mißt man z.B. bei einem Schielpatienten die Richtung der optischen Achse eines Auges einmal in Deviationsstellung und nach Aufnahme der Fixation, dann entspricht die Differenz der Meßwerte der Einstellbewegung, die das Auge vor bzw. nach Aufnahme der Fixation gemacht hat. Dieser Meßvorgang bestimmt wie der Simultan-Prismen-Cover-Test einen manifesten Schielwinkel.

Summary

The simultaneous prism cover test is frequently used for measuring a manifest squint angle. In this paper an alternative method for measuring a manifest squint angle is described. While a subject fixes on a fixation object in near or far position, one eye illuminated from below with a collimated visible light beam. The light source is mounted on a holder which can be rotated around a vertical axis. The examiner observes the light reflexes of the anterior surface of the cornea and the posterior surface of the lens in the patients pupil and turns the holder until the images lie on a vertical line. In this case the direction of the incident light beam, which is determined by the position of the holder, and the direction of the optical axis of the eye coincide. For example, by measuring before and after covering, the difference in the measured light directions is the manifest squint angle, as determined by the simultaneous prism cover test.