Klin Monbl Augenheilkd 1980; 177(12): 748-752
DOI: 10.1055/s-2008-1057720
© 1980 F. Enke Verlag Stuttgart

Glaukomgesichtsfelder: Verlaufsbeobachtungen mit dem automatischen Perimeter Octopus

Glaucomatous Visual Fields: Observation of Development with the Octopus Automatic PerimeterB. Gloor, A. Fässler, B. Lüdin
  • Univ.-Augenklinik Basel (Vorsteher: Prof. Dr. B. Gloor)
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Publication Date:
11 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Mit Hilfe des Analysenprogrammes Delta des automatischen Perimeters Octopus wurden die Langzeitfluktuationen, bzw. die Meßgenauigkeiten, bei Anwendung des Programmes 31 ermittelt. Das Programm 31 untersucht das 30°-Gesichtsfeld mit einem Prüfpunktabstand von 6° in einem karthesianischen Raster. 32 Augen von 22 Patienten mit glaukomatösen Gesichtsfeldausfällen wurden in 2monatigem Intervall je zweimal innert 2-6 Tagen examiniert. Das Programm Delta ermittelt und vergleicht die gestörte Fläche mit Prozentangaben, den Gesamtverlust in dB bei einer Gesamtempfindlichkeit von ungefähr 2000 dB und den Verlust pro mittlere Zahl der gestörten Punkte. Aufgrund der gestörten Fläche wurden die geprüften Gesichtsfelder in drei Gruppen eingeteilt: Gruppe 1: gestörte Fläche 0-33%; Gruppe 2: 34-66%; Gruppe 3: 67-100%. Die ermittelte Langzeitfluktuation, also die Meßgenauigkeit, liegt für die gestörte Fläche zwischen 0,7 ± 8 % in Gruppe 3 und 1,7 ± 13 % in Gruppe 2, der Gesamtverlust nimmt korreliert zur gestörten Fläche zu, nämlich von 4,9 ± 29,2 dB in Gruppe 1 und 31,8 ± 82,4 dB in Gruppe 3. Der Verlust pro mittlere Zahl der gestörten Punkte jedoch wird eher kleiner und geht von 0,5 ± 2 dB in Gruppe 1 bis 0,3 ± 1,2 dB in Gruppe 2. Dies bedeutet, dass, wenn einmal der früher bestimmte Lerneffekt von bis zu 2 dB vorbei ist, Veränderungen von mehr als 2 dB pro Punkt, insbesondere bei mehreren zusammenliegenden Punkten, als signifikanter Verlust betrachtet werden müssen.

Summary

The analytical program Delta was used to determine long-term fluctuations and accuracy of measurement of the program 31 of the Octopus when used with glaucoma patients. Program 31 examines the 30° field. The test locations are arranged in a square grid with 6° resolution. The program Delta determines and compares 1) the disturbed area in %; 2) the total loss, the total sensitivity being around 2000 dB; 3) the total loss in dB per mean number of disturbed points. 32 eyes of 22 patients with established glaucomatous field defects were examined twice within 2 to 6 days and 2 months later, twice again within this number of days. The size of the disturbed area served for classification of our sample into 3 groups: 1st group: disturbed area 1-33%; 2nd group: disturbed area 34-66%; 3rd group: disturbed area 67-100 %. Long-term fluctuations and accuracy of measurement were determined as follows: 1) Disturbed area between 0.7 ± 8 % in group 3 and 1.7 ± 13 % in group 2. 2) The total loss increases proportionately to the disturbed area and was 4.9 ± 29.2 dB in group 1 and 31.8 ± 82.4 dB in group 3. 3) The total loss per mean number of disturbed points was 0.5 ± 2 dB in group 1 and 0.3 ± 1.2 dB in group 2. This means that, if the learning effect is over, changes of more than 2 dB, especially if several adjacent points are affected, are a significant loss. The learning effect, as determined in an earlier study, may go up as high as 2 dB per point.