Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2008-1062675
© Sonntag Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG
Prüfungsfragen
Publication History
Publication Date:
19 March 2008 (online)
Liebe Heilpraktikeranwärter - hier ist Ihre Seite. In dieser Ausgabe beschäftigen sich alle Prüfungsfragen mit dem Thema „Dünn- und Dickdarm”. Viel Erfolg beim Beantworten wünscht Ihnen Elvira Bierbach!
Schriftliche Prüfungsfragen
(Es ist jeweils ein Kreuz zu machen.)
Frage 1:
Welche der folgenden Aussagen über den Dickdarm sind richtig?
-
Der Anfangsteil des Dickdarms befindet sich im linken Unterbauch.
-
Coli-Bakterien gehören zur normalen Besiedelung der Dickdarmschleimhaut.
-
Der Darminhalt wird durch Peristaltik befördert.
-
Drüsenzellen der Dickdarmschleimhaut bilden den Intrinsic factor.
-
Im Dickdarm wird Wasser resorbiert.
-
3 und 4 sind richtig
-
1, 2 und 5 sind richtig
-
2, 3 und 5 sind richtig
-
1, 3, 4 und 5 sind richtig
-
2, 3, 4 und 5 sind richtig
-
Frage 2:
Wie zeigt sich eine stärkere Blutung aus dem oberen Magen-Darm-Trakt im Stuhl?
-
hellroter Stuhl
-
Blutauflagerungen auf dem Stuhl
-
Teerstuhl
-
nicht erkennbar
-
heller Stuhl
Frage 3:
Ein 60-jähriger Mann hatte bis vor zwei Monaten normalen Stuhlgang. Jetzt leidet er unter Obstipation, mitunter begleitet von Darmkrämpfen und anschließender Diarrhö mit gelegentlichen Blutbeimengungen. Welche Erkrankung ist am wahrscheinlichsten?
-
Morbus Crohn
-
Reizdarmsyndrom (spastisches Kolon)
-
stenosierendes Rektumkarzinom
-
Zöliakie
-
Appendizitis
Mündliche Prüfungsfragen
Frage 4:
Aufgrund welcher Kriterien kann man in der Differenzialdiagnose infektiöse Dickdarm- und Dünndarm-Diarrhöen voneinander unterscheiden?
Frage 5:
Nennen Sie mindestens zwölf Infektionskrankheiten, die vorwiegend den Dünn- und/oder Dickdarm betreffen.
Antworten
Frage 1: Antwort c
-
Der Anfang liegt im rechten Unterbauch nach der Bauhin-Klappe.
-
Richtig. Wichtiger Bestandteil der physiologischen Flora.
-
Richtig. Erschlaffungswellen wechseln sich mit Kontraktionswellen der Längs- und Ringmuskulatur ab.
-
Nein, dieser wird von den Belegzellen des Magens gebildet.
-
Richtig. Hier wird der Stuhl durch Wasserentzug eingedickt.
Frage 2: Antwort 3
-
Hinweis auf frische Blutung, ggf. arterielle Blutung meist aus unteren Darmabschnitten, zahlreiche mögliche Ursachen.
-
Blutungsquelle sitzt wahrscheinlich eher am Ende des Darmtraktes, da die Peristaltik es nicht „eingearbeitet” hat, z. B. Hämorrhoiden, Rektum-Ca.
-
Der Teerstuhl (Meläna) wäre schwarz glänzend, da das Blut (mindestens 50 ml) oberhalb des Jejunums noch mit ausreichend Salzsäure in Kontakt kommen und sich dadurch das Hämoglobin tiefschwarz verfärben konnte.
-
nicht erkennbares Blut („occultes” Blut); feststellbar mit Haemoccult®-Test. Bedeutung: sehr geringe Blutung; die Quelle kann im gesamten Verdauungstrakt von der Lippe bis zum Anus verborgen liegen, außerdem können hämorrhagische Diathese, gynäkologische Blutungen oder Schlucken blutigen Sputums zum positiven Test führen und müssen in der Differenzialdiagnose berücksichtigt werden.
-
heller Stuhl bzw. „entfärbter” Stuhl („acholischer” Stuhl), d. h. es ist keine Galle geflossen, intra- oder extrahepatischer Gallestau.
Frage 3: Antwort 3
-
Durchfall und Bauchschmerzen halten eher an, Fistelbildung.
-
Hierbei kein Blutabgang.
-
Richtig. Typische Symptomatik. Typisches Alter.
-
Zöliakie = Säuglinge und Kinder; Sprue-Symptome = Fettstühle, kein Blut.
-
Falsche Symptomatik, kein Blutstuhl bei Appendizitis.
Zu Frage 4:
Dünndarm-Diarrhö: eher hohes Volumen, wenige Entleerungen, wässrig bis breiig, farblos bis hell, keine Tenesmen.
Dickdarm-Diarrhö: eher kleines Volumen mit zahlreichen Entleerungen, klebrige Konsistenz, Blut- und Schleimauflagerungen, oft Tenesmen.
Zu Frage 5:
Dies sind z. B. Cholera, Cryptosporidiose, Darmmilzbrand, Darmtuberkulose, EHEC, Enteromykose (z. B. Soor), Gastroenteritis/mikrobielle Lebensmittelvergiftung, Giardiasis, Norovirus-Infektionen, Rotaviren-Infektion, Salmonellose, Shigellenruhr, Trichinose, Typhus/Paratyphus, Wurminfektionen.