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DOI: 10.1055/s-2008-1063039
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Kongressbericht - Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie in Berlin
Publication History
Publication Date:
27 March 2008 (online)
- Kontroversen artikulieren - Lösungen entwickeln
- Wahlen und personelle Veränderungen
- Auf Wiedersehen in Hamburg
Vom 4. bis 6.10.2007 fand in Berlin der 48. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie statt. Als Besonderheit erfolgte in diesem Jahr eine enge inhaltliche Zusammenarbeit mit der Unfallmedizinischen Tagung des Landesverbandes Nordostdeutschland der gewerblichen Berufsgenossenschaften.
Erprobt und wiederholt erfolgreich war die Zusammenarbeit mit der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie e. V. Über 450 Teilnehmer allein am DGH-Kongress sowie mehr als 100 Therapeuten beim DAHTH-Kongress ermöglichten einen lebendigen Erfahrungsaustausch. Die ausgewogene Mischung aus erfahrenen internationalen und nationalen Experten sowie jungem wissenschaftlichen Nachwuchs, die bewusste Thematisierung strittiger und schwieriger Fachthemen und viel Zeit und Raum für Diskussionen ermöglichten fruchtbare Gespräche und gemeinsame Schlussfolgerungen. Die Industrieausstellung mit rund 60 Ausstellern auf 450 m2 Fläche bildete einen lebhaften Rahmen.
Der Sekretär der DGH und wissenschaftlicher Leiter PD Dr. Andreas Eisenschenk forderte bereits bei der Eröffnung die Teilnehmer auf, durch rege Beteiligung dem Kongress eine lebhaftes Miteinander zu ermöglichen.
#Kontroversen artikulieren - Lösungen entwickeln
Bereits die erste Sitzung, der Lehrvortrag von Professor Albrecht Wilhelm und das anschließende Rundtischgespräch offenbarten viele Übereinstimmungen aufgrund klinischer Erfahrungen mit der Denervierung des Handgelenkes, zeigte aber auch die diskussionswürdigen Fragen auf: "Ist die praeoperative Injektionstestung regelhaft aussagekräftig" und "Ist es sinnvoll, die Denervierung mit therapeutischen Eingriffen zu kombinieren?"
Der ehrliche Umgang mit offenen Fragen kennzeichnete auch die folgende Sitzung zum Thema Radiusfraktur und palmare Plattenosteosynthese. Regelrecht befreiend wirkte die Möglichkeit, sich offen über die erlebten Komplikationen und daraus ableitenden Bedenken auszutauschen. Die Diagnostik skapholunärer Verletzungen und insbesondere die Kontroverse um die Mittelgelenksendoprothetik und ihren Zugangsweg sind weitere Themen der Handchirurgie, die aufgrund der offenen und in freundlicher Atmosphäre geführten Standortbestimmungen viel Aufmerksamkeit fanden.
Die Lectures der internationalen Referenten Professor Soucacos, Professor Malizos und Professor Beris aus Griechenland boten durch ihre liebevolle Aufbereitung auf der Basis langjähriger Erfahrungen eine wichtige Bereicherung.
Die junge Entwicklung in der DGH, den gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen mehr Aufmerksamkeit zu widmen und eigenständige wissenschaftliche Projekte der DGH zu fördern, bestimmte den Freitagnachmittag.
Der Samstag wurde gemeinsam mit der Unfallmedizinischen Tagung des LVBG gestaltet. Das Thema Radiusfraktur wurde interdisziplinär wieder aufgegriffen und beleuchtet. Bei dem letzten Hauptthema, den Radialisparesen, offenbarten sich erneut Unsicherheiten in der Bewertung klinischer und apparativer Diagnostik sowie der therapeutischen Möglichkeiten.
#Wahlen und personelle Veränderungen
Die Präsidentschaft der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie ging mit dem Ende des Kongresses von Professor Martini aus Heidelberg auf Professor Krimmer aus Ravensburg über.
#Auf Wiedersehen in Hamburg
Der Ausklang des Kongresses war mit der herzlichen Einladung zum nächsten Kongress der DGH vom 16. bis 18. Oktober 2008 in Hamburg unter der Leitung von Professor Partecke und Dr. Rudolf verbunden.
Dr. Richarda Böttcher
Unfallkrankenhaus Berlin