Eine gestörte zirkadiane Rhythmik und die damit verbundenen Schlafstörungen sind wesentliche Aspekte der Major Depression. Etwa 80% der depressiven Patienten leiden unter einer gestörten Schlaf-Wach-Rhythmik. In der medikamentösen Therapie sind Antidepressiva, die gleichzeitig positiv auf die Stimmung und den gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus wirken, ein vielversprechender Ansatz zur Behandlung der Major Depression.
Schnittstelle zwischen Schlaf-Wach-Rhythmus und Depression
Agomelatin ist das erste Antidepressivum, das melatoninagonistische (MT1/MT2) und serotoninantagonistische (5-HT2C) Eigenschaften vereint [2] und setzt damit genau an der Schnittstelle zwischen Schlaf-Wach-Rhythmus und Depression an. Für Agomelatin konnte gezeigt werden, dass es ebenso stark antidepressiv wirksam ist wie das häufig verordnete Venlafaxin [1]. Darüber hinaus normalisierte der Wirkstoff effektiv eine deregulierte Schlaf-Wach-Rhythmik, wie Prof. Göran Hajak, Regensburg, berichtete. Schlafunterbrechungen werden reduziert und der erholsame Tiefschlaf nimmt deutlich zu, ohne dass Agomelatin tagsüber eine sedierende Wirkung zeigt [1], [3], [4]. Auch die sonst bei der Therapie mit bisherigen Antidepressiva einhergehenden unerwünschten Begleiterscheinungen (z.B. Gewichtszunahme, sexuelle Dysfunktion) konnten unter Agomelatin nicht beobachtet werden. Der Wirkstoff wird voraussichtlich im Herbst 2008 die europaweite Zulassung erhalten.
Quelle: Symposium "Depression und Schlafstörungen: Die innere Uhr als Ziel einer modernen antidepressiven Therapie" am 21. November 2007 im Rahmen des DGPPN-Kongresses in Berlin, veranstaltet von der Servier Deutschland GmbH