Laryngorhinootologie 2008; 87(2): 78-79
DOI: 10.1055/s-2008-1064903
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Kosmetische Schilddrüsenchirurgie - Bessere Ergebnisse durch minimalinvasive Techniken

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Publication Date:
11 March 2008 (online)

 

In der Schilddrüsenchirurgie kommen zunehmend minimalinvasive und endoskopischeTechniken zum Einsatz. Neben Vorteilen wie raschere Erholung, weniger postoperative Schmerzen und kürzere Verweildauer spielen kosmetische Aspekte eine immer größere Rolle. Welche Faktoren das kosmetische Ergebnis beeinflussen, schildert eine prospektive Studie aus den USA. Laryngoscope 2007; 117: 1168-1172

D. J. Terris et al. führten zwischen 2003 und 2006 eine nicht randomisierte Studie durch, an der 248 konsekutive Patienten, 198 Frauen und 50 Männer, mit einem mittleren Alter von 44,9 ± 14,6 Jahren teilnahmen. 77 Patienten wurden einer konventionellen Thyroidektomie unterzogen (Gruppe A), 120 einer mininalinvasiven nicht endoskopischen Thyroidektomie (MINET, Gruppe B) und 51 einer endoskopischen Thyroidektomie (seit März 2005, Gruppe C). Die Wahl der Operationsmethode geschah in Abhängigkeit von klinischer Beurteilung, Größe der Schilddrüse bzw. der zu entfernenden Knoten, Adipositas und Tumorstadium. Die Schnittführung wurde bei allen Patienten in sitzender Position und neutraler Kopfhaltung festgelegt. Ein Neuromonitoring erfolgte seit 2006 routinemäßig.

Die Studienergebnisse zeigen einen signifikanten Unterschied in der Länge der Hautschnitte. Diese variierten zwischen 92,4 ± 22,3 mm in Gruppe A, 46,4 ± 9,9 mm in Gruppe B und 24,3 ± 5,9 mm in Gruppe C. Drainagen wurden in Gruppe A und B in 60 (68%) bzw. 50 (42%) Fällen gelegt, in Gruppe C dagegen nur in einem Fall. Bei etwa einem Drittel der endoskopischen Eingriffe kam es zur Traumatisierung der Hautränder, meist aufgrund eines Missverhältnisses zwischen exstipiertem Knoten und Größe des Hautschnittes. In diesen Fällen erfolgte eine scharfe Exzision der Wundränder. Eine chirurgische Narbenrevision war bei keinem Patienten erforderlich. Ein Patient entwickelte eine Narbenhypertrophie, die mit einer einmaligen Steroidinjektion behandelt wurde. Es gab keine weiteren Patienten, die mit dem Erscheinungsbild ihrer Narben unzufrieden gewesen wären.