Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2008-1067516
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
„15 Fragen an …”
Publication History
Publication Date:
11 December 2008 (online)
Biosketch
Professor Dr. Dr. h. c. Ilona Kickbusch
geboren
München 1948
Studium
in Stuttgart an der Fachhochschule für Bibliothekswesen; Politik, Soziologie und Erziehungswissenschaft an der Universität Konstanz
wichtigste berufliche Stationen
wissenschaftliche Assistentin in Konstanz, Weltgesundheitsorganisation im Regionalbüro in Kopenhagen und im Hauptsitz in Genf, Professorin an der Yale University, New Haven (CT), USA; Beratungstätigkeit in der Schweiz
derzeitige Funktion
Direktorin, Globales Gesundheitsprogramm am Graduate Institute for International Relations and Development, Genf (Schweiz) und Beraterin
familiäre Situation
ein wunderbarer Sohn und ein sehr unterstützender Partner
Hobbys
Krimis, Kultur, Design, Wandern im Berner Oberland
#Zu Ihrem beruflichen Tätigkeitsfeld
1. Das gegenwärtig dringendste Problem?
Die globale Ungleichheit im Zugang zur Gesundheit – sie ist ethisch nicht tragbar.
2. Das geschichtlich größte Unglück für Ihr Tätigkeitsfeld?
Zu viele, die noch nachwirken: die historisch immer noch fortwährende Akzeptanz der Ausbeutung von Frauen und von ihrem Körper, die kolonialen Ausbeutungen und Rassismus, der Nationalsozialismus und die verlorene Unschuld der Medizin, und als neueres historisches Versagen die Gleichgültigkeit gegenüber der AIDS-Epidemie.
3. Die geschichtlich wichtigste Neuerung für Ihr Tätigkeitsfeld?
Die Gründung der Weltgesundheitsorganisation 1948 und die Verankerung von Gesundheit als einem Menschenrecht 1948.
4. Die wichtigste Neuerung während Ihres Berufslebens?
Zum einen Gesundheitsförderung zum anderen neue Herangehensweisen an globale Gesundheitsherausforderungen.
5. Was sollte in der Aus- und Weiterbildung künftig betont werden?
Die Schnittstellen zwischen Gesundheit und anderen gesellschaftspolitischen Tätigkeitsfeldern in Verbindung mit den Determinanten für Gesundheit – und damit die politische und globale Dimension von Public Health.
6. Was hat sich fachlich überholt?
Der rein medizinische Blick – und ein autoritäres Verständnis von Public Health.
7. Ihre größte Hoffnung?
Mehr Gesundheitsförderung und Prävention – und mehr globale Verantwortung.
8. Ihr Wunsch an die Politik?
Das gleiche – und konsequenter sein!! Also eine wirkliche GESUNDHEITSpolitik gestalten.
9. Ihr Rat an die kommende Generation?
Mutig sein! Es lohnt sich.
#Zu Ihrer Person
10. Woran arbeiten Sie gerade?
Zwei Schwerpunkte: das Weiterdenken am Konzept der Gesundheitsgesellschaft; der Aufbau einer Internationale Akademie für Gesundheitsdiplomatie.
11. Wer (was) hat Sie am meisten geprägt?
Die Mischung machts: mein Vater, Bayern, die Frauenbewegung, Gregory Bateson, Anthony Giddens, Halfdan Mahler, Adrienne Rich, Bernhard Badura und viele viele mehr.
12. Mit welcher Person (aus Gegenwart oder Geschichte) würden Sie gern einmal zu Abend essen? Und worüber sprechen?
Hilary Rodham Clinton – über Frauen, Macht und Liebe.
13. Der klügste Rat, den Sie jemals bekamen?
Der älteste immer noch gültige: be true to yourself.
14. Ihr Lebensmotto?
Eben das: be true to yourself – und gehe dafür Risiken ein.
15. Was sollte Ihnen später einmal nachgesagt werden?
Ach, das ist mir nicht so wichtig – siehe 13 und 14.