Zusammenfassung
Die in deutschen Krankenhäusern von medizinischem Personal getragene Kleidung kann ich 2 Gruppen eingeteilt werden: in Arbeits– und in Schutzkleidung. Die Arbeitskleidung wird nicht patientenbezogen eingesetzt und schützt daher nicht vor der Übertragung nosokomialer Infektionen. Sie dient lediglich dazu, die persönliche Kleidung zu schützen und den Träger als Angehörigen einer bestimmten Einrichtung zu kennzeichnen. Die Schutzkleidung hingegen wird zwischen der Behandlung zweier Patienten gewechselt und soll sowohl den Träger als auch den Patienten vor potenziell infektiösem Material schützen. Patientenbezogene Schutzkleidung sollte vor allem bei invasiven Eingriffen und immunsupprimierten Patienten eingesetzt werden.
Abstract
Hospital clothing worn by medical personnel in German hospitals can be devided into two groups, work clothing and protective clothing. Work clothing is not changed between patient visits and hence is no measure of infection control. Its function is to protect private clothing and to identify medical personnel. Protective clothing on the other hand should protect staff and patients from nosocomial infections. It has to be changed between patient visits and is especially recommended with invasive procedures and immunocompromised patients.
Schlüsselwörter
Krankenhaushygiene - Arbeitskleidung - Schutzkleidung - nosokomiale Infektionen
Keywords
Hospital hygiene - infection control - work clothing - protective clothing - nosocomial infections
Kernaussagen
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Die im Dienst getragene Kleidung des medizinischen Personals kann in 2 Gruppen eingeteilt werden: Arbeitskleidung und Schutzkleidung.
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Patienten werden durch Schutzkleidung vor der Übertragung nosokomialer Infektionen und Kolonisationen geschützt, wenn sie patientenbezogen eingesetzt, d.h. zwischen verschiedenen Patienten ausgetauscht wird.
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Die Arbeitskleidung hat weder eine spezifische Schutzfunktion gegenüber dem Personal noch gegenüber den Patienten (da sie nicht patientenbezogen eingesetzt wird).
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Aus Sicht des Patientenschutzes ist sterile, patientenbezogene Schutzkleidung bei Operationen und bei anderen invasiven Eingriffen mit hohem Infektionsrisiko, wie dem Legen von ZVKs, erforderlich.
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Aus infektionspräventiver Sicht können traditionell übliche Kleiderordnungen oft erheblich vereinfacht werden. Sie verursachen unnötige Kosten. Insbesondere auf die farbige Bereichskleidung könnte größtenteils verzichtet werden.