Der Klinikarzt 2008; 37(3): 157
DOI: 10.1055/s-2008-1074805
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Früherkennung des Herzinfarktes greifbar nah - Molekulare Bilder vom Herzen zeigen gefährdete Gefäße

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15 April 2008 (online)

 
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Künftig könnten molekular- und zellbiologische Verfahren in Kombination mit Bildern von den Arterien am Herzen die gefährdeten Blutgefäße frühzeitig ausfindig machen und damit einem Infarkt vorbeugen. Die kardiovaskuläre molekulare Bildgebung ist daher auch ein Thema der 114. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin in Wiesbaden vom 29. März bis 2. April.

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Herzinfart in Deutschland - die nackten Zahlen

Nahezu 65 000 Menschen starben im Jahr 2006 in Deutschland an einem Herzinfarkt. Das sind kanpp 8 % aller Verstorbenen. Ursache eines Herzinfarktes sind meist Blutgerinsel in den Herzkranzgefäßen.

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Die Schwachstelle sind instabile Plaques

Ein Herzinfarkt entsteht infolge eines Einrisses des Endothels der Herzkranzgefäße, die das Herz mit Blut versorgen. Diese Endothelverletzung entsteht meist dort, wo das Gewebe entzündet, verhärtet und unelastisch ist: eben im Bereich arteriosklerotischer Plaques. Formiert sich an dieser Stelle ein Blutgerinnsel, kann dieses das Gefäß verschließen und einen Herzinfarkt verursachen. "Das Problem ist, instabile Plaques zu identifizieren, da sie meist keine Symptome zeigen und diagnostisch unauffällig sind", sagte Prof. Wolfgang R. Bauer, Spezialist für kardiale Magnetresonanztomografie (MRT) am Universitätsklinikum Würzburg.

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Sehr frühe Formen der Arteriosklerose detektieren

Hier setze die molekulare Bildgebung an, so der Internist, Kardiologe und Physiker: Beteiligt an den entzündlichen arteriosklerotischen Prozessen sind Makrophagen. Untersuchungen an Plaques der Halsschlagader haben gezeigt, dass diese aktiven Entzündungszellen feinste eisenhaltige Teilchen aufnehmen. Diese Nanopartikel wiederum lassen sich mit dem bildgebenden Verfahren der MRT sichtbar machen.

"Sogar sehr frühe Formen der Arteriosklerose lassen sich molekularbiologisch aufdecken", erklärte Bauer: Das "vascular cell adhesion molecule-1", kurz VCAM-1, zum Beispiel ist schon im frühen Stadium einer Arteriosklerose an der Innenwand der Blutgefäße nachzuweisen. Experimentell lasse sich VCAM-1 mit Kontrastmitteln im MRT sichtbar machen.

"Für die klinischen Anwendung am Patienten müssen wir das Verfahren jedoch noch weiter entwickeln", erläuterte Bauer.