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DOI: 10.1055/s-2008-1075138
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Pro und Contra: Verwendung von Leitlinien
Publication History
Publication Date:
05 June 2008 (online)
Die Verwendung von Leitlinien ist zur zentralen Vorgabe ärztlichen Handelns geworden. Dies gilt auch für die Psychiatrie und Psychotherapie. Integrierte Versorgungskonzepte fordern Leitlinien als Definition ärztlichen Handelns, Qualitätssicherungsprogramme in Klinik und Praxis nutzen Leitlinien, um die Prozessqualität zu definieren, sie spielen in der Planung von Gesundheitssystemen eine immer größere Rolle und haben auch juristische Relevanz. Die Befürworter von Leitlinien heben die standardisierte Qualität hervor, die Arzt und Patient Sicherheit geben soll. Die Gegner von Leitlinien fühlen sich in der Therapiefreiheit eingeengt, beklagen negative Folgen für das Arzt-Patienten-Verhältnis und sehen in Leitlinien einen weiteren Schritt in Richtung Ökonomisierung der Medizin mit Standardisierung von Prozessen, um Medizin kalkulierbarer machen zu können. Wie auch immer wir zu Leitlinien stehen, sie sind eine Realität in der täglichen Praxis geworden. Die Pro/Con-Debatte soll die Diskussion um Leitlinien zusammenfassen, indem zwei anerkannte Experten auf diesem Gebiet zu Wort kommen und ihre Argumente austauschen.
Prof. Dr. Fritz Hohagen