Ein 1x1 der Impfungen und Kinderkrankheiten - Warum Kinderkrankheiten auch für Zahnärzte interessant sind

Die sogenannten Kinderkrankheiten tauchen im täglichen Leben nur noch wenig auf. Diese Entwicklung ist natürlich segensreich, allerdings verschwindet damit auch das Bewusstsein in der Bevölkerung, wogegen und warum eigentlich geimpft wird. Damit verbunden ist eine gewisse „Impfmüdigkeit” und Unkenntnis über die Risiken von „Kinderkrankheiten” in Deutschland, welche geprägt ist von unpräziser Information über Vor- und Nachteile von Impfungen, falsche Kontraindikationen sowie Bagatellisierung der Komplikationen bzw. irreführenden Darstellungen des (zweifelhaften) Nutzens von Wildinfektionen.

Zahnärzte profitieren von einer guten Kenntnis der Kinderkrankheiten bzw. einer Kenntnis der aktuellen Impfempfehlungen in mehrerlei Hinsicht. 1. in der beratenden Funktion gegenüber Eltern und Praxisassistenzpersonal kann der Zahnarzt den „Bogen spannen” von zahnärztlichen Prophylaxe- (Fluorid-Prophylaxe, Zahnpflege) zu allgemeinen Prophylaxemaßnahmen, wie z.B. dem Impfen, und so die Eltern kompetent und „ganzheitlich” beraten und so ebenfalls besser für das Thema Prophylaxe sensibilisieren. 2. kann er Antworten auf Fragen liefern, inwieweit bzw. wie lange zahnärztliche Maßnahmen durch interkurrente „Kinderkrankheiten” verschoben werden müssen bzw. wie es sich mit der „Ansteckungsgefahr” für andere Patienten bzw. das Praxispersonal verhält.

Zusammenfassend wird der Artikel wichtige Aspekte zum Thema Kinderkrankheiten und Impfen zugeschnitten für Zahnärzte aufbereiten und praxisorientierte Informationen liefern. Mit dem Motto „Die Impfung ist die Zahnseide der Kinderärzte” soll der Leser eingeschworen werden auf eine konzertierte Aktion von Zahnärzten und Kinderärzten für eine gute und fachübergreifende Prophylaxe bei Kindern und Jugendlichen.

Literatur

• 1 Best JM.. Rubella.  Semin Fetal Neonatal Med. 2007;  12 182-192
• 2 Campbell H, Andrews N, Brown KE, Miller E.. Review of the effect of measles vaccination on the epidemiology of SSPE.  Int J Epidemiol. 2007;  36 1334-1348
• 3 Duke T, Mgone CS.. Measles: not just another viral exanthem.  Lancet. 2003;  361 763-773
• 4 Galazka AM, Robertson SE, Kraigher A.. Mumps and mumps vaccine: a global review.  Bull World Health Organ. 1999;  77 3-14
• 5 Krugman S.. Measles and mumps immunization: benefit versus risk factors.  Dev Biol Stand. 1979;  43 253-257
• 6 Liese JG, Grote V, Rosenfeld E, Fischer R, Belohradsky BH, Kries RV. ESPED Varicella Study Group. . The Burden of Varicella Complications Before the Introduction of Routine Varicella Vaccination in Germany.  Pediatr Infect Dis J. 2008;  27 119-124
• 7 Oxman MN, Levin MJ, Johnson GR. et al. . A vaccine to prevent herpes zoster and postherpetic neuralgia in older adults.  N Engl J Med. 2005;  352 2271-2284
• 8 Peltola H, Heinonen OP, Valle M, Paunio M, Virtanen M, Karanko V, Cantell K.. The elimination of indigenous measles, mumps, and rubella from Finland by a 12-year, two-dose vaccination program.  N Engl J Med.. 1994;  331
• 9 Perry RT, Halsey NA.. The clinical significance of measles: a review.  J Infect Dis. 2004;  189 4-16
• 10 Robert Koch-Institut . Übersicht zum Masernausbruch in Coburg.  Epidemiol Bull. 2002;  19 155
• 11 Robert Koch-Institut . WHO-Region Europa frei von autochthoner Poliomyelitis.  Epidemiologisches Bulletin. 2002;  26 211
• 12 Robert Koch-Institut . Epidemiologisches Bulletin.  2004;  10 79-84
• 13 Robert Koch-Institut . Epidemiologisches Bulletin.  2005;  13 113-114
• 14 Robert Koch-Institut . Epidemiologisches Bulletin.  2006;  18 141-142
• 15 Robert Koch-Institut . Epidemiologisches Bulletin.  2008;  3 25-26
• 16 Vitek CR, Pascual FB, Baughman AL, Murphy TV.. Increase in deaths from pertussis among young infants in the United States in the 1990s.  Pediatr Infect Dis J. 2003;  22 628-634
• 17 WHO-Programm zur Polio-Eradikation (www.polioeradication.org ). Zugriff am 2008

Korrespondenzadresse