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DOI: 10.1055/s-2008-1081407
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Stenose der A. carotis interna - DSA durch Duplexsonografie und MRT ersetzbar?
Publication History
Publication Date:
18 June 2008 (online)
Zur Diagnostik einer A.-carotis-interna-Stenose ist die digitale Substraktionsangiografie (DSA) der Goldstandard. In großen, spezialisierten Zentren wird diese invasive Diagnostik zunehmend von der Duplexsonografie und der MRT abgelöst. Korteweg et al. beschäftigten sich in ihrer prospektiven Studie mit der Frage, ob dies auch in regionalen, weniger gut ausgerüsteten Kliniken möglich ist. Clin Radiol 2008; 63: 174-183
Eine Carotis-Endarterektomie ist bei Patienten mit Symptomen einer Hirnischämie bei ipsilateraler A.-carotis-interna-(ICA)-Stenose von > 70% die Methode der Wahl. Bei weniger stark ausgeprägten Stenosen ist diese invasive Therapie nicht immer angeraten. Daher ist für den klinisch tätigen Kollegen eine präzise Einschätzung des Stenosegrades essentiell. Die DSA als bisheriger Goldstandard ist mit erhöhten Mortalitäts- und Morbiditätsrisiken sowie hohen Kosten verbunden und somit in größeren, gut ausgerüsteten Zentren von nicht invasiven Methoden wie der MRT und der Duplexsonografie abgelöst worden. Ist es möglich in größeren Zentren erzielte Studienergebnisse auf kleinere Krankenhäuser ohne neueste Technik und mit weniger speziell geschultem Personal zu übertragen, oder sollten die Patienten zur Stenosediagnostik verlegt werden?
Laterale DSA (digitale Subtraktionsangiographie) der A. carotis interna mit großem petrösem fusiformem Aneurysma eines 3-jährigen Kindes (a). Ausschaltung durch Okklusion der A. carotis proximal und distal durch 3 Ballons (Pfeile) (b) (Bild: Jansen O, Stephani U (Hrsg). RRN Fehlbildungen und frühkindliche Schädigungen des ZNS. Thieme 2007).
Die niederländische Autorengruppe untersuchte 66 konsekutive, symptomatische Patienten mit einer in der DSA gesicherten ACI-Stenose. Die Stenosen wurden anhand der maximalen systolischen Geschwindigkeit definiert und gemäß den North-American-Symptomatic-Endarterectomy-Trial-Kriterien eingeordnet.
Die Ultraschalluntersuchungen ergaben dabei im Vergleich zur DSA eine Sensitivität von 100% bei einer Spezifität von 68%. In der MRT (1 Tesla) konnten je nach Untersucher eine Sensitivität von 93 bzw. 92% sowie eine Spezifität von 89 respektive 87% erzielt werden. Die Sensitivität und Spezifität für beide Untersuchungsmodalitäten in Kombination ergab 100 und 85%. Eine positive Korrelation zwischen den beiden Methoden wurde in 78% der Fälle beobachtet.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine zuverlässige Selektion von Patienten mit hochgradiger ACI-Stenose und somit notwendiger Endarterektomie mithilfe von nicht invasiven Methoden auch in kleineren Zentren gelingt. Dies bestätigten Ergebnisse aus Studien in größeren Zentren auch auf Ebene von kleineren, regionalen Versorgungseinrichtungen.