Rofo 2008; 180(11): 955
DOI: 10.1055/s-2008-1101412
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Koronarkalk - Diagnose mit niedrigerer Strahlenbelastung möglich

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Publication Date:
23 October 2008 (online)

 

Kalzifikationen der Koronararterien sind ein Marker für eine Arteriosklerose. Sie lassen sich mittels MDCT nachweisen, was allerdings eine relativ hohe Strahlenbelastung mit sich bringt. S. M. Kim et al. überprüften nun, ob sich koronare Verkalkungen auch retrospektiv aus einem Thorax CT mit niedrigerer Strahlendosis rekonstruieren lassen. AJR Am J Roentgenol 2008; 190: 917–922

Die Autoren verglichen hierzu prospektiv die Ergebnisse eines CT mit hoher Strahlendosis zur expliziten Kalziumbestimmung mit den retrospektiv rekonstruierten Daten eines Thorax-CT mit niedriger Strahlenbelastung, das zum Screening auf ein Bronchialkarzinom diente. An der Studie nahmen 127 konsekutive männliche Patienten mit einem Durchschnittsalter von 52 Jahren teil, die alle Raucher waren. Sie unterzogen sich aufgrund der unterschiedlichen Fragestellung sowohl einem CT zum Krebs-Screening als auch einem EKG-getriggerten CT, um koronare Risikofaktoren zu erfassen. Die Untersuchungen wurden jeweils mittels 40-MDCT durchgeführt. Für beide Methoden bestimmten die Autoren das Ausmaß der Läsionen, den Agatston-Kalzium-Score und die Kalziummenge bei Schwellen von 90 und 130 HE. Im Falle des Thorax CT rekonstruierten sie Schichtdicken von 1, 2,5 und 5 mm. Die Ergebnisse des CT zur Bestimmung des Koronarkalks dienten dabei als Referenzstandard.

Für die Rekonstruktion aus dem Thorax-CT zeigte sich die beste Sensitivität mit 98 % bei einer Schichtdicke von 1 mm und einer Schwelle von 130 HE sowie bei einer Schichtdicke von 2,5 mm und einer Schwelle von 90 HE. Die größte Spezifität fand sich mit 99 % bei 5 mm Schichtdicke und einer Schwelle von 130 HE. Eine Schichtdicke von 2,5 mm bei einer Schwelle von 130 HE hatte die größte Genauigkeit, nämlich 90 %. Von allen möglichen Kombinationen korrelierte für das Ausmaß der Verkalkungen, für den Kalzium-Score und für die Kalziummenge mit dem Referenzstandard am besten eine Schichtdicke von 2,5 mm bei einer Schwelle von 130 HE.