Dtsch Med Wochenschr 2016; 141(16): 1192
DOI: 10.1055/s-0042-114233
Mitteilungen der DGIM
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2016: Kongressthema Remote Patient Management

Further Information

Publication History

Publication Date:
10 August 2016 (online)

Zoom Image

Remote Patient Management – ein strukturiertes Betreuungskonzept aus leitliniengerechter ambulanter Therapie, Diagnostik und Therapie unter Überbrückung einer räumlichen Distanz mithilfe der Telekommunikation (Telemonitoring) sowie Patientenedukation – testen Ärzte zusammen mit Patienten in Studien bei Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes, Herzinsuffizienz und COPD. Die telemedizinische Mitbetreuung bietet die Chance einer früheren Intervention, einer verbesserten Adhärenz sowie eines verbesserten Notfallmanagements.

Ein Beispiel für Remote Patient Management: Mit einem Büroklammer großen Drucksensor in der Lungenstrombahn von Herzpatienten kann die Medikamentendosis tagesgenau angepasst werden. Das Implantat misst permanent den Blutdruck in der Lungenarterie. Die Werte überträgt der telemedizinische Sensor an den Arzt, der die Medikation anpasst. Das verbessert die Lebensqualität und die Behandlung der Patienten so weit, dass ein Drittel dieser Patienten nicht wegen Herzproblemen ins Krankenhaus eingeliefert werden muss. Jeder Krankenhausaufenthalt, der sich vermeiden lässt, kommt nicht nur den Patienten zugute. So liegen die Kosten eines Krankenhausaufenthalts bei Herzinsuffizienz beispielsweise im Durchschnitt bei 5000 bis 10 000 Euro und haben damit eine große gesundheitsökonomische Relevanz. Professor Dr. med. Friedrich Köhler von der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Mitglied im Programmkomitee der MEDICA EDUCATION CONFERENCE für den Bereich Telemedizin leitet derzeit die Fontane-Studie. Darin untersuchen Forscher an 1500 Herzpatienten, inwieweit Telemedizin die Versorgung von Herzpatienten im ländlichen Raum verbessern kann.

Welche technischen Möglichkeiten gibt es im Bereich Remote Patient Management? Welche Anwendungsfelder und welche Hindernisse stehen dem Übergang vom Studienbetrieb in die Regelversorgung im Weg? Diesen Fragen widmet sich der Thementag „Innere Medizin: Zukunftstechnologien und Remote Patient Management“ unter anderem mit dem Symposium „Remote Patient Management“. Es findet am Mittwoch, den 16.11.2016, von 10.40 bis 12.00 Uhr im Rahmen der MEDICA EDUCATION CONFERENCE in Düsseldorf statt. Ein Video mit Professor Köhler zur Telemedizin finden Interessierte unter www.medica.de/mec1

DGIM-Pressestelle