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DOI: 10.1055/s-0029-1216006
Ergebnisse nach PEG-Anlage in Durchzugstechnik vs. endoskopisch kontrollierter Direktpunktion und Gastropexie
Einleitung: Die perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG) in Fadendurchzugsmethode hat sich seit Längerem zur Methode der Wahl für mittel- und langfristige enterale Ernährung bei Patienten mit malignen Stenosen oder benignen Schluck- und Passagestörungen durchgesetzt. Seit der System-Einführung 1999 gewinnt vorwiegend bei Patienten mit unbehandelten malignen Stenosen des oberen GI-Traktes eine neue Methode zur PEG-Anlage zunehmend an Akzeptanz: die PEG-Anlage in Direktpunktionstechnik mit zusätzlicher Gastropexie. Derzeit liegt allerdings der Anschaffungspreis für dieses PEG-System noch etwa fünffach höher als der Preis für Durchzugssysteme, weiterhin bedingt die zusätzliche Anlage von 2–3 Gastropexienähten eine verlängerte Endoskopiedauer.
Methoden und Material: Prospektive Vergleichsstudie (Randomisierung per Datum) von zwei Gruppen von jeweils 100 Patienten mit PEG in Fadendurchzugsmethode (Gruppe 1) bzw. Direktpunktion mit Gastropexie (Gruppe 2) mit Erfassung der Früh- und Spätkomplikationen (Klassifizierung der Infektkomplikationen nach Külling).
Ergebnisse: 60% bzw. 61% der Patienten in Gruppe 1 bzw. 2 hatten eine PEG auf Grund von HNO-Tumoren erhalten, der Anteil männlicher Patienten betrug 72 bzw. 74%, das Durchschnittsalter 61,5 bzw. 59,7 Jahre.
Der technische Erfolg war in beiden Gruppen 100%, eine methodenbezogene Letalität trat nicht auf.
Lokale Wundinfektionen (Gesamt-Früh- und Spätkomplikationen) fanden sich in Gruppe 1 bei insgesamt 45% (Külling I-III) der Patienten, in Gruppe 2 bei 18% (Külling I-II) der Patienten (p<0,001).
Eine schwere Infektion mit Peritonitis zeigte sich bei einem Patienten aus Gruppe 1. Sondendefekte traten dagegen bei den Patienten mit PEG in Direktpunktion gehäuft auf (12% vs. 2% in Gruppe 1).
Schlussfolgerung: Das seltenere Auftreten schwerer und folgenreicher Komplikationen bei der PEG-Anlage in Direktpunktionstechnik mit Gastropexie, vorallem die Vermeidung einer Peritonitis, relativiert deren höhere Materialkosten sowie die längere Endoskopiedauer.