Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0031-1277530
Transition von Jugendlichen in die Erwachsenen-Diabetologie. Repräsentativer Survey in Deutschland
Fragestellung: Der Übergang von der Pädiatrie in die Erwachsenen-Diabetologie ist eine Herausforderung nicht nur für die Patienten. Die erfolgreiche Transition entscheidet über die weitere adäquate Betreuung von Patienten, die sich in einer sehr vulnerablen Phase ihres Lebens befinden. Diese Studie hatte zum Ziel eine repräsentative Umfrage zum derzeitigen Transferprozess pädiatrisch diabetologischer Zentren in die Erwachsenenbetreuung in Deutschland durchzuführen.
Methodik: Ein strukturierter Fragebogen wurde an alle deutschen pädiatrischen DPV Zentren versendet. Diese Zentren behandeln insgesamt fast 90% aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland mit Typ 1 Diabetes. Die Zentren wurden per mail oder Telefon kontaktiert, falls keine Rücksendung des Fragebogens innerhalb eines gewissen Zeitraumes erfolgte.
Ergebnisse: 160 von 166pädiatrischen Behandlungseinrichtungen (96%) die Patienten in die Erwachsenendiabetologie transferieren beteiligten sich an der Umfrage. 15,9% aller antwortenden Zentren haben ein strukturiertes Transferprogramm. Die meisten Zentren haben keine Transitionssprechstunde (85%). Trotzdem bekommen 68% der Patienten einen Transferbrief für ihren weiterbehandelnden Diabetologen. Der Zeitpunkt des Transfers ist in den meisten Einrichtungen zwischen dem 18. und 20. Lebensjahr (90%). 60% der Kinderdiabetologen beginnen eine Aufklärung zum Transfer im Alter von 16 Jahren. Die Hälfte der Behandlungszentren schätzen ihre drop out Rate nach Transfer auf 5–20%. Lediglich 20% der Befragten schätzen das weniger als 5% der Patienten nach Transfer aus der regulären Behandlung fallen. Lediglich 39% der antwortenden Diabetologen sind mit ihrem Transferprozess derzeit zufrieden.
Schlussfolgerungen: Der Transfer jugendlicher Typ 1 Diabetespatienten in die Erwachsenendiabetologie ist noch nicht gut strukturiert.
Eine spezialisierte Weiterbetreuung der jungen Erwachsenen, die ein hohes Risiko haben, in diesem Alter erste Folgeerkrankungen zu manifestieren, ist sicherzustellen.
Dazu sollte eine engere Zusammenarbeit mit den Erwachsenendiabetologischen Behandlungszentren angestrebt werden, auch, um einem drop out vorzubeugen.