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DOI: 10.1055/s-0041-103637
Reanimation – Basismaßnahmen bei Erwachsenen und Anwendung automatischer externer Defibrillatoren
Resuscitation – Basic Life Support in adults and application of automatic external defibrillatorsPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
29. März 2016 (online)


Zusammenfassung
Zeugen eines plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstands kommt eine Schlüsselrolle bei der Reanimation zu. Laien sollen dazu angeleitet werden, bei einem Kollabierten, der nicht reagiert und nicht bzw. nicht normal atmet, einen Herz-Kreislauf-Stillstand zu erkennen. Neben der schellen Aktivierung professioneller Hilfe sollen Laien jederzeit dazu in die Lage versetzt werden, im Bedarfsfall mit einer Wiederbelebung zu beginnen. Leitstellenpersonal muss die Initiierung der Reanimationsmaßnahmen telefonisch unterstützen. Hierzu gehört auch Hilfe bei der Lokalisation von nahegelegenen automatischen externen Defibrillatoren (AEDs). Das Auftreten agonaler Atmung bzw. motorischer Entäußerungen („Krampf“) soll Leitstellenpersonal an einen Herz-Kreislauf-Stillstand denken lassen und zur Veranlassung einer sorgfältigen Prüfung des Patienten führen. In jedem Fall soll bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand mit Thoraxkompressionen begonnen werden. Die alleinige Thoraxkompression wird jedoch nicht als gleichwertig zur Kombination aus Kompression und Ventilation angesehen. Helfer, die mit der Technik der Beatmung vertraut sind, sollen entsprechend Thoraxkompressionen und Beatmung kombinieren. Qualitativ hochwertige Thoraxkompressionen von mind. 5 cm, nicht mehr als 6 cm Tiefe mit einer Frequenz von 100–120 Kompressionen/min und möglichst wenigen Unterbrechungen sind entscheidend für ein gutes Reanimationsergebnis. Beatmungen sollen jeweils nach 30 Kompressionen 2-malig so tief durchgeführt werden, dass der Thorax sich hebt. An Orten mit hohem Publikumsverkehr sollten öffentlich zugängliche AEDs vorgehalten werden, um eine frühzeitige Defibrillation zu ermöglichen.
Abstract
Witnesses of a sudden cardiac arrest play a key-role in resuscitation. Lay-persons should therefore be trained to recognize that a collapsed person who is not breathing at all or breathing normally might suffer from cardiac arrest. Information of professional emergency medical staff by lay-persons and their initiation of cardio-pulmonary-resuscitation-measures are of great importance for cardiac-arrest victims. Ambulance-dispatchers have to support lay-rescuers via telephone. This support includes the localisation of the nearest Automatic External Defibrillator (AED). Presentation of agonal breathing or convulsions due to brain-hypoxia need to be recognized as potential early signs of cardiac arrest. In any case of cardiac arrest chest-compressions need to be started. There is insufficiant data to recommend „chest-compression-only“-CPR as being equally sufficient as cardio-pulmonary-resuscitation including ventilation. Rescuers trained in ventilation should therefore combine compressions and ventilations at a 30:2-ratio. Movement of the chest is being used as a sign of sufficient ventilation. High-quality chest-compressions of at least 5 cm of depth, not exceeding 6 cm, are recommended at a ratio of 100–120 chest conpressions/min. Interruption of chest-compression should be avoided. At busy public places AED should be available to enable lay-rescuers to apply early defibrillation.
Kernaussagen
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Für Laien muss die Reanimation selbstverständlich sein.
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Leitstellendisponenten sollen Laien am Telefon zu Thoraxkompressionen instruieren.
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Bei Erwachsenen können in den ersten Minuten auch alleinige Thoraxkompressionen ohne Beatmung ausreichen, um bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes eine Wiederbelebung zu starten.
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Zur Reanimation bei Kreislaufstillstand empfehlen die Leitlinien eine Drucktiefe von ungefähr 5 cm und nicht > 6 cm.
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Die Frequenz soll bei 100–120 Kompressionen pro Minute liegen.
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Nach prähospitalem Kreislaufstillstand mit Kammerflimmern oder ventrikulärer Tachykardie sind die Überlebenschancen höher, wenn die Patienten frühzeitig defibrilliert werden. In der Nähe verfügbare automatische externe Defibrillatoren (AEDs) sollen verwendet werden, um vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes eine Defibrillation durchzuführen.