Klin Monbl Augenheilkd 2017; 234(08): 1022-1025
DOI: 10.1055/s-0042-111730
Offene Korrespondenz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Acht Tage nach einem ausgedehnten pleuritischen Erguss“ – Albrecht von Graefe an William Bowman, die Entdeckung der glaukomatösen Papillenexkavation und neu entdeckte Graefe-Handschriften

“Eight Days After a Substantial Pleuritic Exudation” – Albrecht von Graefe to William Bowman, the Discovery of Glaucomatous Optic Disc Cupping, and Newly Discovered Graefe Manuscripts
J. M. Rohrbach
Department für Augenheilkunde, Forschungsbereich Geschichte der Augenheilkunde/Ophthalmopathologisches Labor, Eberhard-Karls-Universität Tübingen
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Publication History

eingereicht 11 May 2016

akzeptiert 21 June 2016

Publication Date:
10 August 2016 (online)

Seit bald 150 Jahren bewahrt die deutsche Augenheilkunde das Andenken an Albrecht von Graefe (1828–1870), wozu zahlreiche Biografien beitragen [1], [2], [3], [4], [5], [6]. Graefe war Wegbereiter der neuzeitlichen Ophthalmologie, Begründer des „Graefe-Archivs“ 1854, Mitbegründer der „Klinischen Monatsblätter“ 1863 und 1857 Gründer der Deutschen Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), die alle 2 Jahre den Graefe-Preis und alle 10 Jahre die Graefe-Medaille vergibt. In der jüngeren Vergangenheit ist Albrecht von Graefe durch den „Graefe-Kiez“ und die (seit September 2015 so heißende) „Graefe-Schule“ in Berlin-Kreuzberg gerade in nicht ophthalmologischen Kreisen noch bekannter und populärer geworden. Albrecht von Graefe unterhielt eine umfangreiche und z. T. sehr persönliche Briefkorrespondenz [7]. Seine zahlreichen Briefe an Frans Cornelis Donders (1818–1889) sind zum ersten Mal 1935 erschienen [8], eine erweiterte und kommentierte Neuausgabe mit Biografie Graefes und Dondersʼ folgte 2013 [6]. Die Schreiben Graefes an den engen Freund und Mitarbeiter Adolf Schuft-Waldau (1822–1895) wurden 1907 von Richard Greeff (1862–1938) herausgegeben [9]. Briefe an den DOG-Mitbegründer und Freund Friedrich Horner (1831–1886) in Zürich veröffentlichte Alfred Bader 1933 [10].