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DOI: 10.1055/s-0042-123851
Anreize für regionale Risikoselektion unter dem Morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich
Incentive for Regional Risk Selection in the German Risk Structure Compensation SchemePublication History
Publication Date:
22 March 2017 (online)


Zusammenfassung
Einleitung
Die Einführung des GKV-FQWG sorgt für einen verstärkten Wettbewerbsdruck innerhalb des Systems der gesetzlichen Krankenkassen. Bestehen hohe Anreize zur Risikoselektion, so kann dieser Druck in einen vermehrten Kampf um vermeintlich vorteilhafte Versichertengruppen führen. Die Studie stellt heraus, welche Anreize zur regionalen Risikoselektion unter einem differenzierten Risikostrukturausgleichssystem vorliegen und gibt einen Einblick in die Bedeutung des Problemfeldes.
Methode
Bestimmung der regionalen Autokorrelation mittels Morans’I für Finanzkennzahlen des Risikostrukturausgleichsverfahrens.
Ergebnisse
Anreize zur regionalen Risikoselektion sind innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung vorhanden. Das Risikostrukturausgleichsverfahren reduziert die regionalen Kostencluster um 91% und trägt zur Vermeidung von Selektionsanreizen bei. Dennoch kann ein Zusammenhang zwischen der Wettbewerbsposition von Krankenkassen und deren geografischen Lage nachgewiesen werden (Korrelation -69,5%). Erst durch den Einsatz von regionalen Kontrollvariablen in der Ausgleichsregression kann die regionale Autokorrelation der Finanzergebnisse gänzlich vermieden werden.
Schlussfolgerung
Die aktuelle Ausgestaltung des Finanzausgleichssystems führt zu regionalen Ungleichgewichten, die zur Risikoselektion genutzt werden können und die Wettbewerbsposition der Krankenkassen beeinflussen.
Abstract
Introduction
The introduction of the new law GKV-FQWG strengthens the competition between statutory health insurance. If incentives for risk selection exist, they may force a battle for cheap customers. This study aims to document and discuss incentives for regional risk selection in the German risk structure compensation scheme.
Method
Identify regional autocorrelation with Moran's l on financial parameters of the risk structure compensation schema.
Results
Incentives for regional risk selection do indeed exist. The risk structure compensation schema reduces 91% of the effect and helps to reduce risk selection. Nevertheless, a connection between regional situation and competition could be shown (correlation: 69.5%). Only the integration of regional control variables into the risk compensation eliminates regional autocorrelation.
Discussion
The actual risk structure compensation is leading to regional inequalities and as a consequence to risk selection and distortion in competition.