Ultraschall Med 2003; 24(3): 195-196
DOI: 10.1055/s-2003-40062
Kasuistik
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Ein Lipom in der Ohrspeicheldrüse: Typische US- und CT-Morphologie

Lipoma in the Parotid GlandN.  Gritzmann1 , P.  Macheiner1
  • 1Röntgenabteilung und Nuklearmedizin Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Salzburg, Österreich
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eingereicht: 13. März 2003

angenommen: 14. Mai 2003

Publication Date:
20 June 2003 (online)

Bei der 52-jährigen Patientin bestand schon seit einigen Jahren eine relativ weiche Raumforderung in der Region der linken Ohrspeicheldrüse. Nach ihren Angaben ergab sich über mehrere Jahre lediglich ein fragliches bzw. geringes Wachstum. Es bestand keine lokale Schmerzsymptomatik. Zur Abklärung wurde sie an unsere Abteilung überwiesen.

Die Sonographie (10 - 14 MHz) zeigte in der linken Ohrspeicheldrüse eine intraglanduläre Raumforderung von 4,2 × 2,0 × 1,2 cm. Die Konfiguration war ovoid, es bestand eine gute Kompressibilität. Die Raumforderung war echoarm, mit einer regelmäßigen Fiederung (Abb. [1] u. [2]). Die Begrenzung imponierte glatt. Farbdopplersonographisch zeigten sich keine intratumorösen Farbsignale. Der tiefe Anteil der Ohrspeicheldrüse kam unauffällig echoreich strukturiert zur Darstellung. Ventral der Raumforderung zeigte sich ein typischer intraglandulärer Lymphknoten von 8 mm Durchmesser mit typischem echoreichen Hilus. Sonographisch und auch klinisch war die Läsion mit einem intraglandulären Lipom vereinbar.

Abb. 1 Querschnitt linke Glandula Parotis: In der linken Ohrspeicheldrüse zeigt sich eine glatt begrenzte, mäßig echoarme, gefiedert strukturierte Raumforderung.

Abb. 2 Längsschnitt linke Glandula Parotis: Die Raumforderung hat eine deutliche ovoide Konfiguration und war gut kompressibel. Im Farbdoppler auch bei sensitiver Einstellung kein intratumoröser Fluss. Die Raumforderung ist mit einem intraglandulären Lipom vereinbar.

Zur Absicherung der Diagnose wurde eine Nativ Spiral CT der Ohrspeicheldrüsen durchgeführt. Diese bestätigte durch den Nachweis von fettäquivalenten Dichtewerten von -105 HU das intraglanduläre Parotislipom (Abb. [3]).

Abb. 3 Computertomographie der Ohrspeicheldrüsen: Es zeigt sich eine hypodense Raumforderung mit fettäquivalenten Dichtewerten von -105 HU: Typisches Parotislipom.

Literatur

Dr. N. Gritzmann

Röntgenabteilung und Nuklearmedizin · Krankenhaus der Barmherzigen Brüder ·

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Email: norbert.gritzmann@bbsalz.at