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DOI: 10.1055/s-2006-943853
Hochfrequente Muskelstimulation zur Behandlung schmerzhafter Neuropathie bei Typ 2 Diabetikern verbessert die mikrovaskuläre Endothelzellfunktion
Fragestellung: Hochfrequente elektrische Muskelstimulation (Hochtontherapie) am Oberschenkel bewirkt eine Schmerzreduktion bei Patienten mit diabetischer Neuropathie. Zur Klärung der zugrunde liegenden Mechanismen, wurde vor und nach Hochtontherapie die mikrovaskuläre Funktion bei Typ 2 Diabetikern untersucht.
Methodik: Im Rahmen einer klinischen Pilotstudie wurden bislang insgesamt 20 Patienten mit schmerzhafter diabetischer Neuropathie behandelt. Die Hochtontherapie wurde bei den Patienten zweimal in der Woche für 60 Minuten und insgesamt 8 Wochen durchgeführt. Mithilfe von visuellen Analogskalen (1=kein Schmerz, 10=sehr starker Schmerz) wurde bei den Studienteilnehmern jeweils vor und nach Hochtontherapie die Ausprägung der Symptomatik (Kribbeln, Brennen, Schmerzen, Taubheit) evaluiert. Mit einem Laser-Doppler Gerät wurde zusätzlich bei 11 Patienten vor und nach einstündiger Hochtontherapie der relative Anstieg des kapillären Blutflusses der Haut am Fußrücken nach zweiminütiger Gefäßokklusion am Unterschenkel untersucht.
Ergebisse: Bei 13 Patienten (65%) konnte eine subjektive Verbesserung der Symptomatik erreicht werden. Diese Patienten zeigten im Fuß eine signifikante Reduktion von Kribbelparästhesien (6,3±3,1 vs. 4,5±2,9; p=0,02) sowie der Schmerzsymptomatik (6,8±3,2 vs. 5,1±2,9; p=0,01). Brennen und Taubheitsgefühl wurden nicht signifikant beeinflusst. In der Laserdoppler- Untersuchung zeigte sich bei 11 untersuchten Patienten nach Hochtontherapie ein signifikant verbesserter, relativer Anstieg des kapillären Blutflusses (52,1±34,6% vs. 95,6±59,0%; p=0.02).
Schlussfolgerung: Die günstige Wirkung von Hochtontherapie auf die schmerzhafte diabetische Neuropathie könnte durch eine verbesserte mikrovaskuläre Endothelzellfunktion bedingt sein.