Ultraschall Med 1997; 18(2): 80-83
DOI: 10.1055/s-2007-1000522
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Prävalenz von Gallensteinen in der Neugeborenenperiode

Prevalence of Gallstones in NewbornsA. Wendtland-Born, B. Wiewrodt, S. W. Bender, D. Weitzel
  • Deutsche Klinik für Diagnostik, Abteilung Kinderheilkunde Wiesbaden (Leitende Ärzte: Prof. S. W. Bender, Prof. Dr. D. Weitzel)
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Publication History

1996

1996

Publication Date:
16 May 2008 (online)

Zusammenfassung

Studienziel: Feststellung der Prävalenz von Gallenblasenkonkrementen in einem nicht selektionierten Kollektiv reifer Neugeborener. Methode: Im Rahmen eines Neugeborenen-Screenings der Hüften und der Nieren wurde zwischen 1993 und 1995 bei 3500 Neugeborenen zusätzlich die Gallenblase dargestellt. Die Untersuchungen erfolgten zwischen dem Tag der Geburt und dem vierten Lebenstag. Ergebnisse: Bei 19 Kindern (0,5%) stellten wir Gallenblasensludge bzw. Gallensteine fest. Bei 4 von 11 nachuntersuchten Kindern (36%) persistierten die Gallensteine über eine Nachbeobachtungszeit von 4 bis 18 Monaten. Bei 3 von 4 Kindern fand sich eine positive Familienanamnese für Gallensteine. Keines der Kinder hatte Symptome einer Cholestase. Bei 3 Kindern führten wir einen Behandlungsversuch mit Ursodesoxycholsäure 15-20 mg/kg KG durch. Nur in einem Fall kam es zur Auflösung bzw. zum Abgang des Steines. Schlußfolgerungen: Die Inzidenz von Gallensteinen bzw. Gallenblasensludge bei asymptomatischen Neugeborenen ist mit 0,5% größer als bisher vermutet. Eine Persistenz als Gallensteine konnten wir in einem ⅓ der nachuntersuchten Kindern nachweisen. Prognostisch ungünstig war eine positive Familienanamnese für Gallensteine.

Abstract

Aim: To assess the prevalence of gallstones in normal neonates. Method: We used sonography to assess the gallbladder in 3500 unselected infants between 1993 and 1995. Examination was performed during the first four days of life as part of a prospective neonatal screening study evaluating hip and renal abnormalities. Results: We found sludge or gallstones in 19 children (0.5%). In 4 of 11 patients followed for up to 18 months, the gallstones persisted. In 3 of the cases, there was a family history of gallstones. None of the children had signs of cholestasis. Three were treated with ursodesoxycholic acid 15-20 mg/kg (per day); only one responded. Results: About 0.5% of neonates have gallstones or gall bladder sludge; this is a higher percentage than previously thought. In one-third of the patients who were followed, the gallstones remained. Persistence was more likely in those with a positive family history for gallstones.