Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/a-0599-0943
Frühdiagnose und erfolgreiche medikamentöse Therapie bei Akanthamöbenkeratitis
Early Diagnosis and Successful Medical Treatment of Acanthamoeba KeratitisPublication History
eingereicht 06 December 2017
akzeptiert 12 March 2018
Publication Date:
03 May 2018 (online)

Oft dauert es Wochen bis Monate, bis Akanthamöben als Ursache einer Keratitis diagnostiziert werden. In einem frühen Stadium wird primär an die in Prävalenz vorherrschende herpetische, bakterielle oder mykotische Genese der Erkrankung gedacht. Etwa 75 – 90% aller Patienten werden zunächst fehldiagnostiziert, da die typischen Symptome der Akanthamöbenkeratitis anfangs selten zugeordnet werden können. Die Auswertung des Deutschen Akanthamöbenkeratitis-Registers wies aus, dass bei 47,6% eine herpetische, bei 25,2% eine mykotische und bei 3,9% eine bakterielle Erkrankung initial fehldiagnostiziert wurde. Die korrekte Diagnose konnte erst 2,8 ± 4,0 Monate nach Beginn der Symptomatik gestellt werden. Bei bis zu 23% der Patienten lag eine Mischinfektion mit Viren, Bakterien oder Pilzen vor [1], [2]. Die Akanthamöbenkeratitis stellt in Diagnose und Therapie eine Herausforderung für den Augenarzt dar [3], [4], [5]. Da die Diagnose oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium gestellt wird, gestaltet sich der klinische Verlauf i. d. R. vielfältig und protrahiert.
Der klinische Verdacht auf Akanthamöbenkeratitis sollte immer eine weitere Diagnostik diesbezüglich nach sich ziehen. Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), eine histopathologische Untersuchung und eine Kultivierung sind als essenzielle Bestandteile dieser weiterführenden Diagnostik zu sehen. Die konfokale Mikroskopie hat sich als nicht invasive Ad-hoc-Diagnostik am 1. Tag etabliert [1], [2], [3], [4], [5].
-
Literatur
- 1 Szentmáry N, Daas L, Shi L. et al.. SOP Akanthamöbenkeratitis – klinische Zeichen, Diagnose, Therapie. Klin Monatsbl Augenheilkd 2017;
- 2 Daas L, Szentmáry N, Eppig T. et al.. Das Deutsche Akanthamöbenkeratitis-Register – Erste Ergebnisse einer multizentrischen Erhebung. Ophthalmologe 2015; 112: 752-763
- 3 Szentmáry N, Daas L, Matoula P. et al.. Akanthamöbenkeratitis. Ophthalmologe 2013; 110: 1203-1210
- 4 Szentmáry N, Goebels S, Matoula P. et al.. Akanthamöbenkeratitis – ein seltenes und oft spät diagnostiziertes Chamäleon. Klin Monatsbl Augenheilkd 2012; 229: 521-528
- 5 Daas L, Viestenz A, Schnabel P. et al.. Confocal microscopy in acanthamoeba keratitis as an early relapse marker. Clin Anat 2018; 31: 60-63 doi:10.1002/ca.22925