Zusammenfassung
Einleitung In dieser Arbeit soll untersucht werden, ob sich der Zeitpunkt der Diagnose einer fetalen Trisomie 21/18/13 und die Häufigkeit eines Schwangerschaftsabbruchs in den vergangenen 10 Jahren geändert hat.
Material und Methoden Retrospektive Studie an der Universitäts-Frauenklinik Tübingen, bei der die Fälle mit prä- und postnataler Diagnose einer Trisomie untersucht wurden. Voraussetzung war, dass die Patientinnen in der pränatalmedizinischen Abteilung gesehen wurden. Untersucht wurde der Zeitpunkt der Diagnose, die Häufigkeit eines Schwangerschaftsabbruchs und das Gestationsalter bei einem Abbruch.
Ergebnisse Zwischen 2007 und 2017 wurde bei 498 Feten bzw. Neugeborenen eine Trisomie 21/18/13 diagnostiziert. Bei 311 der Feten bzw. Neugeborenen wurde eine Trisomie 21 festgestellt, bei 134 eine Trisomie 18 und bei 53 eine Trisomie 13. Der mediane Zeitpunkt der Diagnose bei Feten mit Trisomie 21 lag zwischen 14,4 und 13,6 SSW. Die Rate an Schwangerschaftsabbrüchen stieg leicht an von 66,7% zwischen 2007 und 2010 auf 75,5% zwischen 2015 und 2017. Das mediane Gestationsalter zum Zeitpunkt des Abbruchs blieb dabei konstant bei 14,9 bzw. 15,0 SSW. Der mediane Zeitpunkt der Diagnose bei Feten mit Trisomie 18/13 lag im Untersuchungszeitraum zwischen 13,6 und 14,6 SSW. Der Anteil der betroffenen Schwangerschaften, die in den 3 Zeiträumen abgebrochen wurden, stieg leicht von 57,4 auf 69,0%. Das Gestationsalter blieb dabei aber unverändert bei 15,0 bzw. 15,1 SSW.
Schlussfolgerung Der Zeitpunkt der intrauterinen Diagnose einer Trisomie 21/18/13 hat sich in den vergangenen 10 Jahren nicht verändert. Die Häufigkeit eines Schwangerschaftsabbruchs stieg leicht an, wobei der Zeitpunkt des Abbruchs unverändert blieb.
Schlüsselwörter
Trisomie - zellfreie DNA - Ersttrimester-Screening - Schwangerschaftsabbruch